Wieso lasse ich die "Good Ones" immer ziehen, fragt sich Charli XCX – und mischt im begleitenden Video eine Beerdigung auf
Dass Charli XCX an neuer Musik arbeitet, wissen die Fans bereits, seit der UK-Star im März bei TikTok in einem Kommentar mitteilte, ihr kommendes, fünftes Album solle "poptastic" werden. Heute bekommen wir einen ersten Vorgeschmack davon, denn Charli hat mit "Good Ones" die erste Single des kommenden Werkes veröffentlicht. Über eine 80er-Produktion von Oscar Holter, die "Sweet Dreams (Are Made Of This)" alle Ehre macht, setzt sich Charli XCX in ihrem neuen Track mit all dem auseinander, was ihr Leben als Mainstream-Popstar in der heutigen sinnesüberflutenden Welt zu bieten hat – Ruhm, Sex, Glamour und weltweite Hits. Was dabei auf der Strecke bleibt: die Fähigkeit, Beziehungen zu führen –"I always let the good ones go", hadert sie im Refrain.
"Der Song beklagt die Unfähigkeit, gesunde Beziehungen zu führen und zu halten – und stattdessen immer wieder zu gestörten und toxischen Beziehungen zurückzukehren", so Charli. "Das Video zu 'Good Ones' zeigt mich in einer dramatischen Lage. Ich trauere um den vorzeitigen Verlust meines Partners und kämpfe mit der Erkenntnis, dass ich wieder einmal alles Gute in meinem Leben zugunsten des Bösen aufgegeben habe."
Besagtes Video wurde in Mexiko unter der Regie von Hannah Lux Davis gedreht und nimmt uns mit auf eine Beerdigung. Es beginnt harmlos: Trauergäste reisen in feuerroten Autos und ganz in Schwarz gekleidet zu einer Totenwache an. Charli jedoch entscheidet sich dafür, herauszustechen: in schwarzen Dessous tanzt sie einen laufstegähnlichen Korridor hinunter zur Beerdigung geht, umgeben von einer Gruppe von leichtbekleideten Gespielinnen, die ihre Bibeln in Brand setzt. Höllisch gutes Zeug! – zumal es dem Grabstein zufolge obendrein ihre eigene Beerdigung ist, die sie da aufmischt.
Das besagte Studioalbum soll dann Anfang 2022 folgen. Seit letztem Monat hat die Sängerin einen eigenen Podcast: "Best Song Ever". Im Auftrag von BBC Sounds untersucht Charli XCX darin die Macht der Musik – wie sie uns bewegt und uns hilft, unsere Emotionen ausudrücken. Zu ihren Gästen gehören unter anderem Beabadobee, Mark Ronson, Barbie Ferreira, Christine and the Queens und Caroline Polachek.
Charli XCX gelang es in den vergangenen zehn Jahren auf unnachahmliche Weise, die Brücke zwischen Underground und Mainstream zu schlagen und damit die Landschaft der populären Musik zu erweitern. Mit ihrem innovativen Ansatz hat Charli neue Möglichkeiten in der Pop-Sphäre eröffnet, sowohl für ihre eigene Karriere als auch für die all der aufstrebenden Künstler, die sie im Laufe der Jahre förderte. Nicht umsonst genießt die Britin Ikonenstatus in der Kunstszene und wurde zuletzt u.a. als „Innovator of Pop“ beim Variety Hitmakers Award ausgezeichnet. Für ihr letztes Album "How I'm feeling now“, das sie während des COVID-19 Lockdowns 2020 in ihrem Haus in Los Angeles in fünf Wochen von der ersten Idee bis zur finalen Veröffentlichung entwickelte, wurde beim Mercury Prize in die Shortlist "Album of the Year“ aufgenommen.