Afra Kane
© Guillaume Perret
Sie gewann 2019 den Montreux Jazz Talent Award, wurde bei BBC Music Introducing mit dem begehrten „Record of the Week“ geadelt und überspringt mit ihrem cineastischen Sound Genre-Grenzen, kurzum: Afra Kane gehört zu den spannendsten Neo-Soul- und Jazztalenten der jüngeren Zeit. Für Anfang 2024 hat die junge italienische Singer-Songwriterin und Pianistin mit Wohnsitz in Biel (CH) ihr zweites Album „Could...
Sie gewann 2019 den Montreux Jazz Talent Award, wurde bei BBC Music Introducing mit dem begehrten „Record of the Week“ geadelt und überspringt mit ihrem cineastischen Sound Genre-Grenzen, kurzum: Afra Kane gehört zu den spannendsten Neo-Soul- und Jazztalenten der jüngeren Zeit. Für Anfang 2024 hat die junge italienische Singer-Songwriterin und Pianistin mit Wohnsitz in Biel (CH) ihr zweites Album „Could We Be Whole“ angekündigt, das zugleich ihr Debüt bei Warner Music markiert.
Produziert von Kane selbst mit ihrem langjährigen Kreativpartner Christophe Farine, unterstreicht „Invisible Cross“ ihren Ruf als fesselnde und wandlungsfähige Sängerin. Ihre intime, fast mysteriöse kreative Herangehensweise bricht sich Bahn in virtuosen Arrangements und einer ebenso kraftvollen wie verführerischen Stimme. Das Resultat ist Musik, von der ein schwer zu greifender Zauber ausgeht – man fühlt sie einfach. So auch in der der neuen Single „Invisible Cross“, in der ein Dancehall-Beat und Gospel-inspirierte Refrains das Klangbild prägen, bevor der Song sich zu einem alles überstrahlenden, Tremolo-geprägten Höhepunkt steigert. Bis zur Veröffentlichung des neuen Albums „Could We Be Whole“ kann man sich in den kommenden Wochen und Monaten auf weitere Kostproben freuen.
Sorry für die melancholischen Untertöne“, sagt Afra Kane, „aber ‚Invisible Cross‘ ist aus einem Gedicht hervorgegangen, das ich im Anschluss an eine Beerdigung schrieb. In einem recht dramatischen Moment also. Mir ging danach durch den Kopf, dass wir nicht einfach davon ausgehen können, dass es allen gut geht. Wir alle tragen unsichtbare Kreuze. Und versuchen, das Beste daraus zu machen.“
Afra Kane kam im italienischen Vicenza als Tochter nigerianischer Einwanderer zur Welt. Ursprünglich erlernte sie das Klavierspiel, um die Gottesdienste in der Kirche begleiten zu können. Schnell stellte sich jedoch ihr außergewöhnliches Talent heraus, sodass sie eine professionelle Ausbildung in klassischem Klavier an renommierten Konservatorien wie dem Royal Welsh College of Music and Drama in Cardiff (Wales) und der Haute Ecole de Musique de Genève in Neuchâtel (Schweiz) erhielt. Ihr breites musikalisches Interesse brachte Kane bald dazu, sich auch als Singer-Songwriterin zu versuchen, wobei sie ihre klassische Ausbildung mit Elementen aus Jazz, Soul, R&B, Future Funk und mehr zu einem facettenreichen, cineastischen Sound verschmolz. Das beeindruckte auch die Jury des Montreux Jazz Talent Awards (u. a. Stanley Clarke, Chilly Gonzales, Carl Craig und Chucho Valdés), die ihr 2019 den prestigeträchtigen Preis zusprachen.
In der Folge verschaffte sie sich mit weiteren Singles immer mehr Aufmerksamkeit und Airplay, mit „Mouth Shut“ etwa, das zum „Record of the Week“ von BBC Music Introducing gekürt wurde. Auf die Debüt-EP „Scorpio“ (2019) folgte eine internationale Tournee, die von Headline-Terminen in New York City und Europa bis hin zu einem ausverkauften Auftritt im Café Carlyle Hong Kong reichte. 2022 erschien Kanes hochgelobtes Debütalbum „Hypersensitive“ – ein Werk, dessen Songs eine heilende Wirkung entfalteten, getragen von ausladenden Produktionen, viel Gefühl und Kanes einzigartiger lyrischer Perspektive. Mit ihrem kommenden Warner-Debütalbum macht sich Afra Kane nun bereit, künstlerisch erneut einen großen Schritt nach vorn zu machen.
„Auf Französisch würde man sagen, das Album ist sehr ‚brut‘“, so Afra Kane, „fast wie ein Rohdiamant. Ich glaube, dass die meisten Leute tatsächlich überrascht sein werden, wie roh und unpoliert es ist. Zumal es im weiteren Verlauf immer mehr Ecken und Kanten bekommt. Es gibt einige Sachen, die ein bisschen alptraumhaft klingen könnten. Und dann gibt es Sachen, die eher Balsam für die Seele sind. Ich versuche in meiner Musik immer, ein Gleichgewicht zu finden – einerseits soll sie nicht zu schwer verdaulich sein, andererseits will ich mich aus meiner Komfortzone herausbewegen. Es ist ein Lernprozess, für mich als Künstlerin ebenso wie für die Hörer:innen.