beslik
© saybyetoit
»Feuer an, Kopf aus, Schluck rein« — wäre das Chaos eine Person, würde es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit unter dem Namen BESLIK Musik veröffentlichen. Im Laufe der letzten Jahre hat das Boloboys-Member einen schwer überschaubaren Reigen an Solo-, Crew- und Feature-Tracks in die Welt entsandt, ist, ohne dabei an Leichtigkeit einzubüßen, zu einem nicht wegzudenkenden Protagonisten der Deutschrapszene avanciert....
»Feuer an, Kopf aus, Schluck rein« — wäre das Chaos eine Person, würde es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit unter dem Namen BESLIK Musik veröffentlichen. Im Laufe der letzten Jahre hat das Boloboys-Member einen schwer überschaubaren Reigen an Solo-, Crew- und Feature-Tracks in die Welt entsandt, ist, ohne dabei an Leichtigkeit einzubüßen, zu einem nicht wegzudenkenden Protagonisten der Deutschrapszene avanciert. Zwischen eskalativen Festivalshows und einem für viele Anhänger*innen unerwarteten Namenswechsel — BESLIK hieß bis vor ein paar Tagen noch BESLIK MEISTER — hat der Düsseldorfer im August 2023 bereits den nächsten Banger in der Pipeline. »wieder hier«, das Warner-Debüt der selbsternannten »1 im Westen«, ist eine hochgestimmte Absturz-Hymne mit melodramatischer Note und ironischer Würze, gleichzeitig aber auch ein herzergreifend ehrlicher Lovesong.
BESLIK besingt die Flucht vor tristen Realitäten, den Ausbruch aus dem Alleinsein — rein in eine wüste Partynacht, ins betäubende Bass-Geballer, in bittersüße Zweisamkeit auf Zeit. In »wieder hier« setzen sich Euphorie und Nihilismus, Romantik und Trübsal, »hartes Leben« und »weiche Birnen« zu einem grotesken Gefühlscocktail zusammen — »Kippe brennt, Zukunft schwarz, Nase weiß«. Zwischen lakonischen Trap-Flows, Hyperpop-esker Eingängigkeit, an Punkrock grenzender Ignoranz und anstachelndem Rummelplatz-Techno vertont BESLIK einmal mehr das Lebensgefühl vieler junger Größstädter*innen im vorherrschenden Zeitalter der großen Krisen. »wieder hier« spiegelt, wenn auch überspitzt, also nicht nur den Sound, sonder auch das emotionale Wirrwarr großer Teile einer ganzen Generation, für die zwischen Dekadenz und Abgrund, Blitzlicht und Depression, Einsamkeit und großer Liebe oft nur Millimeter liegen.