Chicago

Nachdem sie acht Goldalben in Folge innerhalb von nur sechs Jahren veröffentlicht hatten, gingen CHICAGO 1975 auf eine großangelegte Stadiontour, die bis heute als eine ihrer besten und spektakulärsten gilt. Die Band befand sich auf dem Höhepunkt ihres Könnens, und die Shows brachten ihre unglaubliche Virtuosität mit einer mitreißenden Bühnenenergie zusammen, für die CHICAGO den Ruf als eine der erfolgreichsten Acts in der amerikanischen Rockgeschichte genossen.

 

Den 40. Jahrestag dieser außergewöhnlichen Tour zelebrieren Rhino Records mit einer Doppel-CD, die satte zwei Stunden brillanter Live-Performance enthält. Aufgenommen zwischen dem 24. und 26. Juni 1975 im Capital Centre in Largo, Maryland, bietet Live in ‘75 CHICAGO-Sound vom Feinsten. Die gelungene Zusammenstellung der Live-Performances erscheint in einem Klappcover mit einem 16-seitigen Booklet, das mit einem Essay von Ben Edmond ausgestatte ist. Live In ’75 erscheint am 20. Februar!

 

Live In ’75 ist eine Bühnen-Reise durch sämtliche acht bis dahin erschienenen CHICAGO-Alben bis hin zum damals taufrischen Chicago VIII. Mit fast jedem Smash-Hit der Band ausgerüstet, von Robert Lamms sanftem Bariton auf Does Anybody Really Know What Time It Is bis zur Lee Loughnane-Komposition Call On Me, ist es, als gleite man durch eine echte Greatest Hits-Collection. Aber die Setlist räumte auch geliebten Albumtracks viel Platz zur Entfaltung ein, etwa dem latinogetränkten Mongonucleosis und einer kompletten Aufführung der mehrteiligen Suite Ballet For A Girl In Buchannon, das auch als Make Me Smile bekannt ist und von James Pankow für das Album Chicago II geschrieben wurde.

 

CHICAGO begannen ihren rockenden Trip durch das Konzert mit der Introduction aus ihrem 1969er Erstling Chicago Transit Authority, bevor sie mit Anyway You Want eine Kostprobe aus ihrem damals aktuellen achten Album gaben. Damit war der Rahmen für ein kraftvolles Song-Stakkato gesetzt, das während der gesamten Show vor Intensität bebte.

Auch einige legendäre Coverversionen gehörten in das Programm in Maryland, etwa I’m A Man von der Spencer Davis Group, das CHICAGO mit einem aufwühlenden Gitarreneinsatz von Terry Kath in ein eigenes Stück transformierten. Ein zweites Cover, Got To Get You Into My Life von den Beatles, besitzt überdies eine Symbolstellung, denn dies war der Song, der Walter Parazaider die Eingebung verlieh, eine neue Form von Rock’n’Roll-Band auf die Beine zu stellen, die von furiosen Bläsern angefeuert wurde. 

 

CHICAGO gründeten sich 1967 in Chicago und zogen kurz darauf nach Los Angeles um. Sie gehörten zu den ersten Bands, die ihren bodenständigen Rock mit einer fest integrierten Bläsergruppe erweiterte. Überdies waren alle Bandmitglieder auch herausragende Songwriter, so dass sie ein unvergleichliches Potenzial als Hitlieferanten besaßen. Gleich die ersten beiden Alben erschienen als Doppelalben, die ihren überbordenden Fluss an Kreativität unter Beweis stellten. Außergewöhnlich war auch die Betitelung aller Alben mit der jeweiligen Zählung. Nachdem Gitarrist Terry Kath im Januar 1978 starb, schwenkte die Band von römische auf arabische Bezifferung um. 1985 verließ Sänger Peter Cetera die Band, für den Steve Lukather sporadisch einsprang. 1992 bekamen CHICAGO einen wohlverdienten Stern auf dem Walk Of Fame. Bis heute sind CHICAGO aktiv und veröffentlichten ihr 36. Album im Jahr 2014.