Gallant
Hinter Gallants Musik verbirgt sich ein treibender Pendel, der zwischen verschiedenen Genres und Einflüssen hin- und herschwingt. Diese Kombination aus muskulöser Vokalakrobatik und auditiver Unberechenbarkeit begeistert derzeit Fans und Tastemaker gleichermaßen. Complex krönte den in L.A. lebenden Singer/Songwriter als „R’n’B-Game Changer “, die LA Times beschrieb ihn als „die textliche Präzision von Frank Ocean, gepaart mit den großen stimmlichen Akkordfolgen...
Hinter Gallants Musik verbirgt sich ein treibender Pendel, der zwischen verschiedenen Genres und Einflüssen hin- und herschwingt. Diese Kombination aus muskulöser Vokalakrobatik und auditiver Unberechenbarkeit begeistert derzeit Fans und Tastemaker gleichermaßen. Complex krönte den in L.A. lebenden Singer/Songwriter als „R’n’B-Game Changer “, die LA Times beschrieb ihn als „die textliche Präzision von Frank Ocean, gepaart mit den großen stimmlichen Akkordfolgen eines Sam Smith“ und NME nannte ihn schlicht „die Stimme, die den R’n’B neu definieren wird“. Weiteren Support erfuhr er unter anderem von Entertainment Weekly, The Fader und Billboard. Sir Elton John fasste es perfekt zusammen, als er sagte: „Gallant wird ein Riesenerfolg“.
Neben Auftritten bei Coachella und SXSW (2016), kollaborierte er bereits mit Seal und Sufjan Stevens, während seine ersten Shows in New York und L.A. restlos ausverkauft waren. Doch als Künstler hat Gallant noch lange nicht genug: Sein Debüt-Longplayer „Ology“ [Mind of a Genius/Warner Bros. Records] hinterfragt, lernt und wächst unentwegt.v„Ich wollte bewusst tief in die Materie eindringen“, erklärt er. „Ich wollte mich bewusst offenbaren und verletzlich machen. Also fragte ich mich, was wohl das Intimste sei, was ich mitteilen könnte? Dieser Prozess war wie eine analytische Sezierung meiner Selbst, ohne Aussicht auf eine Lösung. Ology beschreibt diese permanente Suche ohne Anfang und ohne Ende, wie wir sie alle kennen.“
Seine Suche begann schon in der Mittelstufe. In Columbia, Maryland aufwachsend, verbrachte er seine Zeit nach der Schule damit, am Computer herumzubasteln und Songs zu schreiben – alles von 90er R’n’B-Produktionen bis hin zu klassischem Jazz und Blues. Musik war für ihn eine Art Tagebuch-Ersatz, um seine Gefühle und Emotionen festzuhalten. Entsprechend selten spielte er sie seinen Freunden vor. Um sein Studium an der New York University schneller abzuschließen, absolvierte er Sommerseminare. Den Abschluss in der Tasche und unzählige Übungsstunden später war er schließlich bereit, seine Musik mit der Welt zu teilen.
„Damals war Musik für mich noch ein Mittel zum Zweck, ein Medium, um mehr über mich selbst zu erfahren“, schildert er. „Ich begann mich nach weiteren Einflüssen umzusehen, meine Produktions-Fertigkeiten am Rechner auszubauen und auch als Songwriter zu wachsen. Nach dem College hatte ich das Gefühl, mich über mein Schaffen irgendwie definieren zu müssen.“
Sein erster Release „If It Hurts“ verbreitete sich rasend schnell in der Blogosphäre, bevor er 2014 mir seiner „Zebra“-EP in die Spotify Viral-Charts gelangte und sich an die Spitze der HypeM-Charts katapultierte. 2015 unterschrieb er bei Mind of a Genius und zog nach L.A., wo er sich an die Arbeiten zu „Ology“ mit Co-Produzenten wie Stint machte. Die erste Single „Weight In Gold“ feierte in der Beats 1-Radioshow von Zane Lowe Premiere und leitete das begehrte ‘World First’-Segment ein. In weniger als sechs Monaten hatte der Song bereits über 6,5 Millionen Streams auf Spotify generiert.
„Weight In Gold“ zeichnet sich anfänglich durch seine wohltemperierte, luftige Atmosphäre und feingehackten Blues-Gitarren aus, bevor der Song zu einer leidenschaftlichen, ansteckend vorgetragenen Hymne heranwächst, wie eine Gospel-Übertragung aus den entferntesten Ecken des Universums.
„Ich war gerade dabei, mich mehr zu öffnen, also dachte ich mir, ‘Scheiss drauf’, ich schreie einfach den Refrain. Die Worte fielen mir quasi zu. Es ist eines meiner verletzlichsten Stücke“, offenbart er. Auf der berauschenden Folge-Single „Bourbon“ geht er mit einem feurigen Falsett unter die Haut und fesselt seine Hörer. „Ich wollte einen wahren Vocal-Wirbelsturm entfachen“, sagt er. „Das ist einer meiner düstersten Songs, der mir viel bedeutet.“
Und dann gibt es noch „Skipping Stones“, ein unverzichtbarer Song auf dem sich Gallant mit Jhené Aiko einen lebendigen, textlichen Schlagabtausch leistet, vor einer himmlischen Kulisse aus Hörnern, Keyboards und Streichern sowie einem jazzigen Beat aus der Schmiede des Produzenten/Komponisten Adrian Younge.
„Wir haben das zuerst auf Kassette aufgezeichnet“, erinnert er sich. „Wir wollten nicht, dass es perfekt klingt. So gesehen bringt dieser Song das Hauptmotiv des Albums auf den Punkt: Dieses Gefühl, verloren zu sein und dieses Verlangen nach etwas, das Unerreichbar ist. Jhené ist einfach unglaublich. Ich habe sie schon immer verehrt und sie hat wieder einmal geliefert.“
Bevor sich Gallant weiter seiner Suche widmet, hinterlässt er schon mal eine klare Botschaft: „Die Leute sollen hören, dass ich das hier nicht für mein eigenes Ego oder jemand anderen mache. Mehr will ich nicht“, hält er kurz inne. „Ich möchte eine Art Fotoalbum in die Welt setzen, damit ich irgendwann darauf zurückblicken kann und sehen kann, welche Herausforderungen ich gemeistert habe. Musik ist für mich ein Mittel, um mir selbst näherzukommen. Ich würde mich geehrt fühlen, wenn meine Songs bei anderen dasselbe bewirken und sei es, dass sie ein Bewusstsein dafür erwecken, dass Kunst uns dabei helfen kann, bessere Menschen zu werden.“