1nonly macht, was er will – und er macht es verdammt gut

Seine Produktionen sind düster und seine Raps oftmals fast geflüstert, doch der Einschlag seiner Songs ist dafür umso strahlender und kaum mehr zu überhören. Sagenhafte 30+ Singles hat 1nonly seit seinem Debüt 2019 veröffentlicht – jeder Song eine Mischung aus Euphorie und Gewalt, ein Moshpit, in dem die Rap-Tropen der TikTok-Generation ungebremst aufeinanderprallen, während der 18-Jährige seelenruhig im Auge dieses Orkans sitzt und in betont lässiger Manier messerscharfe Rapzeilen aneinanderreiht.

Am 23. September erscheint 1nonlys Debüt-EP "Homesick", von der Ende Juli bereits die Single "Mine" erschienen war, nun folgt mit "Step Back!" ein weiterer Ausblick. Unten gibt es den Song zu hören, in dem SXMPRA als Feature-Gast mitwirkt. Über eine frenetische Phonk-Produktion legen die beiden Rapper ihre Zeilen in teils schwindelerregendem Tempo. Platz frei – "'Cause like, damn, move out my way / Got new money comin', bitch, stack my pape'", wie es im Refrain heißt. 

1nonly kultiviert in seinen Songs eine romantische Düsternis, die einen unwiderstehlichen Sog entwickelt. Er ist ein wahrer Punk im Rapgeschäft, der einzigartige Songs irgendwo zwischen Weltschmerz und „I don’t give a fuck“ macht, textlich mitten aus dem Leben und doch nicht von dieser Welt. Dessen Produktionen mal glamourös klingen wie ein altehrwürdiges Hollywood-Orchester, dann wieder rasend ungestüm und frenetisch oder wie ein kaputter Flipperautomat, aus dessen billigen Speakern spannungsgeladene Arcade-Sounds wabern. 1nonly hat das Potenzial, nicht nur das Hip-Hop-Genre nach vorn zu bringen, sondern der Musikwelt insgesamt eine echte Frischzellenkur zu verpassen.