Zum 50. Jubiläum von "(Sittin‘ On) The Dock Of The Bay": Am 16.03. erscheint "Dock Of The Bay Sessions"
Morgen feiert einer der unsterblichen Soul-Songs der Musikgeschichte ein rundes Jubiläum: Vor genau 50 Jahren, am 16. März 1968, eroberte Otis Redding mit "(Sittin‘ On) The Dock Of The Bay" Platz 1 der amerikanischen Pop- und R&B-Charts. Es war zugleich der erste Nummer-1-Hit des Kind of Soul, den er tragischerweise jedoch nicht mehr persönlich miterleben durfte, denn Otis Redding kam bekanntlich am 10. Dezember 1967 bei einem Flugzeugunglück ums Leben.
Seine Vision für das nächste Album blieb daher unvollendet – Redding arbeitete zum Zeitpunkt seines Flugzeugunglückes bereits an neuen Songs, auf denen er unterschiedliche musikalische Einflüsse erkundete. Obwohl man nie definitiv wissen wird, wie sein nächstes Album geklungen hätte, zeigen die am 18. Mai erscheinenden "Dock Of The Bay Sessions" zum ersten Mal, wie sie hätte werden können.
"Dock Of The Bay Sessions" wurde unter Mitwirkung von Roger Armstrong von Ace Records und dem Redding-Biografen Jonathan Gould mit der vorbehaltlosen Zustimmung der Redding-Familie zusammengestellt. Obwohl die einzelnen Tracks bereits verstreut auf einer Vielzahl von posthum erschienenen Alben und Compilations veröffentlicht wurden, wurden sie nun zum ersten Mal so zusammengebracht, dass sie widerspiegeln, wie das Album möglicherweise geklungen hätte. In den Liner-Notes schreibt der Musikjournalist Bob Stanley: "Dieses Album ist der erste Hinweis auf einen neuen Otis Redding, der das Publikum in Europa umgehauen hatte und der auf dem Monterey Pop Festival (wo er 1967 aufgetreten war, d. Red.) eine völlig neue Fan-Crowd gewonnen hatte."
Man hört dies deutlich im heruntergebrochenen Funk von "Hard To Handle" und den Anklängen an Bob Dylan (dessen Musik Redding liebte) in den wunderbaren Textzeilen von "Gone Again". Ebenso machte seine Version des Impressions-Hits deutlich, dass er keinesfalls seine Gospel-Wurzeln vergessen hatte. Auch wusste er noch genau, wie man die Leute zum Tanzen bringt. Mit dem aufputschenden "Love Man" bringt "The Big O" mit Hilfe der treibenden Beats von Al Jackson Jr. und den rhythmischen Explosionen purer Memphis-Bläser Bewegung in die Sache. Und zum Beweis, dass er immer noch herzzerreißende Balladen schaffen kann, bietet er seine Eigenkomposition "I’ve Got Dreams To Remember", dessen Text Redding einem Gedicht entnahm, das seine geliebte Frau Zelma geschrieben hatte.
Der Album-Opener "(Sittin‘ On) The Dock Of The Bay" gehörte zu den letzten Songs, die Otis Redding aufgenommen hat. Im Januar 1968 veröffentlicht, toppte er die Charts am 16. März desselben Jahres, sollte sich in der Folge über 4 Millionen Mal verkaufen und wurde zur ersten posthumen No.-1-Single in der Geschichte der amerikanischen Musikcharts.
Die "Dock Of The Bay Sessions" von Otis Redding erscheinen am 18. Mai als CD, als Vinyl-Schallplatte sowie zum digitalen Download und Streaming.
Tracklisting "Dock Of The Bay Sessions"
1. (Sittin’ On) The Dock Of The Bay
2. Think About It*
3. Hard To Handle
4. The Happy Song (Dum-Dum)
5. Love Man
6. Direct Me
7. I’ve Got Dreams To Remember
8. Champagne And Wine*
9. Pounds And Hundreds (LBS + 100S)
10. I’m A Changed Man
11. Gone Again
12. Amen
*Alle Songs mono außer “Think About It” und “Champagne And Wine”