Nils Wülker

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Harmonie und Spannung, Sanftheit und Stärke – selten sind Kontraste so spürbar und nah wie bei einem Paar. Im aktiven Dialog der musikalischen Zweierbesetzung, im ständigen Geben und Nehmen, Zuhören und Kommunizieren, Fordern und Fördern, laden uns die beiden ECHO-Jazz-Preisträger Nils Wülker und Arne Jansen jetzt zu ihrem ersten gemeinsamen Duo-Album ein. Die zehn Stücke auf „Closer“ sind herrlich unterschiedlich...

Harmonie und Spannung, Sanftheit und Stärke – selten sind Kontraste so spürbar und nah wie bei einem Paar. Im aktiven Dialog der musikalischen Zweierbesetzung, im ständigen Geben und Nehmen, Zuhören und Kommunizieren, Fordern und Fördern, laden uns die beiden ECHO-Jazz-Preisträger Nils Wülker und Arne Jansen jetzt zu ihrem ersten gemeinsamen Duo-Album ein. Die zehn Stücke auf „Closer“ sind herrlich unterschiedlich und angenehm überraschend, erzählen spannende Geschichten mit neuen Eigenkompositionen, Interpretationen aus dem Repertoire der beiden Leader und Cover-Versionen einiger ihrer liebsten Pop- und Rock-Songs, von Nine Inch Nails über Ry X bis The Blue Nile. Mit jedem Ton nehmen sie die Hörerinnen und Hörer für sich ein, begleiten sie wie gute Freunde auf einer Reise durch neue und aufregende Klanglandschaften. Mal empathisch und intim, dann wieder cineastisch und atmosphärisch dicht, von der ultimativen Reduktion im Duett bis zu nahezu orchestralem Sound erkunden die beiden Ausnahmemusiker und engen Freunde in der Musik auf „Closer“ ihre Gemeinsamkeiten und leben ihre Eigenheiten aus. Closer geht es kaum.

Der Trompeter Nils Wülker und sein Gitarrenkollege Arne Jansen kennen sich seit weit über zwanzig Jahren, seit fast fünfzehn davon machen sie gemeinsam Musik. Neben der enormen künstlerischen Qualität verbindet sie seit jeher ihre Improvisationslust, diese unmittelbare Kreativität durch die sie in der Reaktion und Interaktion den Moment bestimmen. Schon 2019 spielten Wülker und Jansen eine deutschlandweite Duo-Tour unter dem Namen „Closer“. „So können es nur Freunde“ lobte die Presse anlässlich ihrer geballten Spielfreude, erkannte „schwerelose Jazz-Dialoge“ sowie „Virtuosität und balladeske Ruhe“, auch weil sie ihre Hauptinstrumente in diesem Kontext um reichlich Effekte und Loop-Stations ergänzten. Mit „Closer“, dem siebten Album auf dem sie gemeinsam zu hören sind, bringen sie diese Herzensangelegenheit jetzt auf den Punkt.

Schon der Opener ist ein Statement: Johnny Cashs düstere Version von „Hurt“, im Original von Trent Reznor und seiner Band Nine Inch Nails, diente den beiden als Inspiration für ihren sehr persönlichen Exkurs, anfangs noch roh und direkt, steigert er sich über knapp drei Minuten mit Delays, Reverb und Distortion in wohlige Intensität. Es ist eine Freude, den beiden Musikern zuzuhören, sich in ihren Soundwelten zu verlieren, wenn sie etwa den Melodienrausch „Nika’s Dream“, Wülkers Tochter gewidmet und erst kürzlich ein Highlight auf Wülkers Orchesteralbum „Continuum“, auf seine musikalische Essenz reduzieren, weniger opulent, kein bisschen weniger beeindruckend. Auch wenn sie sich in der Rolle des Solisten und Begleiters abwechseln, etwa im funky „Deep Dive“ oder ihrer Version von The Blue Niles melancholischem „Let’s Go Out Tonight“, überträgt sich ihre musikalische Nähe ganz direkt. „Beyond the Bavarian Sky”, eine hymnische neue Komposition von Nils Wülker, ganz pur mit Flügelhorn und Akustikgitarre, ist eine Verbeugung vor einem der schönsten Duo-Alben der neueren Jazzgeschichte: Pat Metheny und Charlie Hadens „Beyond the Missouri Sky“.

Womit wir bei einem anderen wichtigen Thema des Albums wären: seinem großartigen Sound. Denn auch klanglich machten Nils Wülker und Arne Jansen bei „Closer“ keine Kompromisse: aufgenommen wurde das Album von Nils Wülker selbst in seinem Ear Treat Studio in München, gemischt vom amerikanischen Grammy-Gewinner Jay Newland, bekannt für seine Arbeit für Norah Jones, John Scofield und natürlich das oben erwähnte Duo-Album „Beyond the Missouri Sky“, und schließlich gemastert von Mark Wilder, der seine Grammys für Remaster von Miles Davis, Billie Holiday oder Bob Dylan bekam, in den New Yorker Battery Studios. Das Ganze ist deutlich mehr als die Summe der Teile, eine Vielseitigkeit und Fülle an Klängen und Stimmungen, die gleichermaßen fasziniert und berührt. Ein echtes Erlebnis, an dem man durch bloßes Zuhören unmittelbar teilhaben kann.


CLOSER
01. Hurt (Trent Reznor)
02. Nika’s Dream (Nils Wülker)
03. Deep Dive (Nils Wülker)
04. YaYaYa (Ry Mitchell Cuming)
05. Beyond the Bavarian Sky (Nils Wülker)
06. He Who Counts the Stars (Arne Jansen)
07. It Won’t Be Long (Nils Wülker, Arne Jansen)
08. So Close to You (Nils Wülker)
09. The Great He-Goat (Arne Jansen)
10. Let’s Go Out Tonight (Paul Gerard Buchanan)
 

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