Zzz.
© Nolan Riddle
Diagnose: unheilbar online. Zzz. macht Heartbreak-Balladen für all jene, die in den Weiten des WWW zu Hause sind und sich nicht selten in ihnen verlieren. Getragen von Produktionen, die von den notorisch kurzen Aufmerksamkeitsspannen des Internetzeitalters inspiriert sind, kommen in den Songs des Sängers und Rappers aus Miami melodischer Emo-Rap, scharfkantiger Pop-Punk und farbenfrohe Anti-Pop-Experimente zusammen. Sein diesjähriger Durchbruchshit „Running...
Diagnose: unheilbar online. Zzz. macht Heartbreak-Balladen für all jene, die in den Weiten des WWW zu Hause sind und sich nicht selten in ihnen verlieren. Getragen von Produktionen, die von den notorisch kurzen Aufmerksamkeitsspannen des Internetzeitalters inspiriert sind, kommen in den Songs des Sängers und Rappers aus Miami melodischer Emo-Rap, scharfkantiger Pop-Punk und farbenfrohe Anti-Pop-Experimente zusammen. Sein diesjähriger Durchbruchshit „Running Away“ (mit über 4 Millionen Plays schoss er in die Top 25 der SoundCloud-Charts) bringt auf rund 2 Minuten auf den Punkt, was die große Anziehungskraft seiner Songs ausmacht: sie sind relatable und real, sie schrecken auch vor schwierigen und unkonventionellen Themen nicht zurück, sie wechseln mühelos zwischen Gesang und Rap – und sie haben eine textliche und stilistische Reife weit jenseits seiner 18 Lebensjahre.
Nunmehr bei Warner Records unter Vertrag, arbeitet Sam Zelaya – wie er mit bürgerlichem Namen heißt – mit einer Reihe hochkarätiger Producer und Kreativpartner:innen an neuer Musik. Und man kann nur ahnen, welches unbändige Potenzial in diesem jungen Künstler steckt, der erst seit wenigen Jahren Songs aufnimmt und durch die Pandemie überhaupt erst so richtig aktiv wurde. Bedingt wurde die Entwicklung durch den Gesundheitszustand seiner Mutter, die als besonders gefährdete Person über ein Jahr lang das Haus praktisch nicht verlassen konnte – und Sam mit ihr. Er verarbeitete diese intensive Erfahrung, indem er täglich sieben oder acht Tracks aufnahm, die jeweils unterschiedliche Gefühle und Gedanken einfingen, die ihn zu der Zeit beschäftigten.
Es sollte nicht lang dauern, bis sein Können sich über das Internet herumsprach, zu Lily Bibby etwa. Der Rapper und Labelchef auf Chicago war so beeindruckt von seinem jungen Kollegen, dass er ihm einen Deal bei seinen Grade A Productions anbot. Ausgeruht hat sich Zzz. darauf nicht, ganz im Gegenteil: Er gibt an, aktuell noch 200 unveröffentlichte Songs in der Schublade zu haben. Und er wird nicht eher einhalten, bis er all jene erreicht hat, die ähnlich intensiv fühlen wie er.
