Chris Isaak

CHRIS ISAAK geht an seine Wurzeln! Nach einem Vierteljahrhundert glänzender Karriere erfüllt er sich einen Traum. Denn schon als Kind kramte der Mann aus Stockton, Kalifornien, in der Plattenkiste seiner Eltern, in der sich lauter 45rpm-Singles aus den besten Tagen des legendären SUN-Studios befanden - jenem „Birthplace of Rock’n’Roll“, in dem all das seinen Ursprung hatte, was wir heute Rock und Pop nennen - darunter Elvis Presley, Johnny Cash, Roy Orbison, Carl Perkins und Jerry Lee Lewis, die vom SUN-Records-Gründer Sam Philips (1923-2003) entdeckt wurden. Sie alle befeuerten ISAAKs Obsession, eines Tages die Magie der alten Songs aus den Fünfzigern wiederzuerwecken, und damit auch auf den Grund seiner eigenen Seele zu blicken. Beyond The Sun ist ein mitreißendes Werk geworden, und es erscheint in einer Standard-CD-Version mit 19 Songs und in einer Collector’s Edition-Version mit insgesamt 27 Songs und dem Bonustrack Bonnie B. Damit unterscheiden sich die europäischen Versionen durch zusätzliche Tracks von der australischen und US-Version, die jeweils nur 14 bzw. 25 Songs im Tracklisting führen!

Elvis ist naturgemäß stark in dieser handverlesenen Sammlung vertreten:Trying To Get You, seine erste Chart-Number  #1 I Forgot To Remember To Forget You, Can’t Help Falling In Love, How’s The World Treating You, It’s Now Or Never, She’s Not You und der erste Song, den Elvis je aufnahm, My Happiness. Von Johnny Cash sind es Ring Of Fire und I Walk The Line, die nicht fehlen durften. CHRIS jault sich durch Jerry Lee Lewis’Great Balls Of Fire, bringt Roy Orbisons So Long I’m Gone zurück ans Tageslicht und befeuert Carl Perkins’ Dixie Fried. Zudem ging CHRIS ISAAKauf Schatzsuche und förderte dabei einen Song des fast vergessenen Jimmy Wages, Miss Pearl, zutage. Abgerundet wird das Set mit Presleys My Baby Left Me und Orbisons unsterblichem Pretty Woman.

Die Collector’s Edition wartet überdies mit Howlin‘ Wolfs Everybody’s In The Mood und I’m Gonna Sit Right Down And Cry, das Elvis für sein erstes Album aufnahm. Klar zu sehen: CHRIS ISAAK  kennt den SUN-Katalog in-und auswendig. Und es gibt nicht einen Moment auf dem Album, auf dem die Songs nicht authentisch und gelungen klingen.

Natürlich schrieb CHRIS ISAAK während der Session auch selbst ein paar Songs, von denen einer, Live It Up als erste Single für das Album fungiert. Man könnte den Song fast für eine verschollene Nummer von Rick Nelson aus dem Jahr 1957 halten, aber - im Gegensatz zu den meisten SUN-Tracks - besitzt er einen ausgesprochenen Rockbeat. „Die meisten alten Aufnahmen haben einen Shuffle- oder Stripper-Beat, aber ich wollte auch einen Rockdrive auf dem Album repräsentieren!“ Auf der Collector’s Edition befindet sich zudem ein weiterer neuer ISAAK-Song mit dem Titel Lovely Loretta.

Um perfekte Voraussetzungen zu schaffen, brachte CHRIS ISAAK seine Band, bestehend aus Rowland Salley (b), Kenney Dale Johnson (dr), Hershel Yatovitz (git), Scott Plunket (p) und Rafael Padilla (perc), in das alte SUN-Studio, in dem Sam Philips schon gearbeitet hatte,. Überdies holte CHRIS ISAAK für eine Guest Performance eine Legende ins Studio: Cowboy Jack Clement, ein Songwriter, Musiker und Producer, der mit allen großen Namen gearbeitet hat, die mit dem SUN-Studio in Verbindung gebracht werden.

Ein weiterer programmatischer Aspekt betrifft dazu die Aufnahmesituation. „Wir haben nicht gearbeitet, wir haben gespielt,” erklärt ISAAK. „Wir wollten genau die Aufnahmesituation, die auf den alten Aufnahmen herrschte. Wir standen alle im selben Raum, niemand benutzte Kopfhörer, wir haben einander zugehört und einfach losgespielt. Wir haben auch vielmehr aufgenommen, als ursprünglich vorgesehen war. wir wollten und konnten nicht mehr aufhören. Nie hab ich mehr Spaß dabei gehabt, ein Album aufzunehmen als diesmal! Und ich sag euch was!“ fährt er fort. „Viele Leute denken, alter Country wäre leicht zu spielen. Ist er nicht! Es ist so schwer wie, sagen wir…, abstrakten Fusion-Jazz zu spielen. Es erfordert ein bestimmtes Gefühl, und wenn Du das nicht triffst, läuft alles falsch. Niemand kann die Songs so gut spielen wie meine Band, die Rhythmus-Sektion ist unschlagbar. Kenney ist der Shuffle-König, mein Pianist Scotty hat die Songs auf dem Punkt getroffen. Niemand könnte es besser als sie!“

„Ich habe das Album aufgenommen, weil ich die Musik liebe, das ist das ganze Geheimnis“, so CHRIS ISAAK. „Man muss sich nur mal die Originale anhören. Sie sind ehrfurchtgebietend - aber man kann eine Menge Spaß mit ihnen haben. Es ist unmöglich, es genauso zu machen wie sie damals, also muss man ein bisschen seine eigene Art finden, damit umzugehen!“ Nun istCHRIS ISAAKs eigene Musik unüberhörbar vom SUN-Sound beeinflusst, und die Frage, die sich stellt, ist: Warum hat es so lange gedauert?“ „Nun ja,“ antwortet ISAAK, „wohin hätte es mich gebracht, wenn ich damals mit diesen Songs begonnen hätte? Ich wollte erst meinen eigenen Sound entwickeln und meine eigene Musik etablieren. Meine Songs handeln von meinem Leben und nicht von 50er Jahre-Nostalgie. Aber dann kam ich an den Punkt, an dem ich spürte, dass es der richtige Moment sei. Ich habe viele meiner Helden getroffen und mit den meisten von ihnen gearbeitet, aber niemand hat die SUN-Songs so aufgenommen, wie ich es machen wollte.“

Größten Respekt zollt ISAAK dem SUN-Gründer Sam Philips: „Ich glaube, ohne Sam Philips hätten wir niemals Rock’n’Roll gehabt“, so ISAAK. „Er war ein wahrhaftiges Genie. Er fand Elvis. Er fand Carl Perkins, Johnny Cash, Roy Orbison und Jerry Lee Lewis. Er nahm mit B.B. King und Howlin’ Wolf auf. Er war wirklich ein Vorkämpfer.“ Man kann sich vorstellen, wie es aufCHRIS ISAAK gewirkt hat, als er in einem alten Oxford American Magazineein Interview las, in dem der Interviewer Philips fragte, welcher sein bevorzugter zeitgenössischer Künstler sei. Philips Antwort: „Ich bin nicht mehr so auf dem Laufenden, aber ich mag die Musik von Chris Isaak. Er ist sehr talentiert und seine Musik ist so verdammt aufrichtig.“ ISAAK: „Ich bin glatt vom Stuhl gefallen, als ich das las. Ich glaube, es hat mir mehr bedeutet als jede Goldauszeichnung und jeder Preis, den ich je erhalten habe. Sam Philips ist jener rote Faden, der all die Musik verband, die ich in meinem Leben je gehört habe.“

Dies allein war schon ein guter Grund, das Vorhaben, das CHRIS ISAAK so lange mit sich herumtrug, in die Tat umzusetzen. „Wir haben das AlbumBeyond The Sun genannt, weil die Musik in den SUN-Studios begann und seither stets wächst und gedeiht“, so CHRIS ISAAK abschließend. „Ich glaube, Mr. Philips würde das verstehen.“