Diplo

Thomas Wesley Pentz, besser bekannt als Diplo, ist zweifellos einer der dynamischsten Kräfte im heutigen Musikgeschäft, ebenso aber auch internationaler Tastemaker, Sprecher, Kurator wie Musiker/DJ/Producer. Jahr um Jahr erweist er sich als allgegenwärtige, kulturelle Figur, ein unerlässlicher Brückenbauer zwischen hoch und tief, Mainstream und Underground, mit gehörigem Fingerspitzengefühl und bemerkenswerter Ehrfurcht.

Nach seinem Filmstudium an der Temple University – zur selben Zeit rief er im Süden Philadelphias seine einflussreiche Hollertronix-Partyreihe ins Leben und veröffentlichte im Rahmen dessen zahlreiche Promo-Mixtapes – etablierte sich Pentz 2004 mit seinem Debüt-Longplayer „Florida“ als vollwertiger Künstler. Sein von der Underground-Community gefeiertes Album kam so auch der taufrischen XL Recordings-Künstlerin M.I.A. zu Gehör, die sich prompt mit Pentz zusammenschloss und das „Piracy Funds Terrorism Vol. 1“-Mixtape herausbrachte. Der nunmehr legendäre Release (von der New York Times und Pitchfork Media zum “Album des Jahres” gekürt) erhöhte den Buzz um das bevorstehende Debüt M.I.A.s und festigte Diplos Reputation als Szene-Scout mit einem unverkennbarem Gespür, der den experimentellen Pop einer weltweiten Unterschicht auf die Anlagen der amerikanischen Clubs gebracht hatte. Diplo war somit ebenso am ersten und zweiten Album von M.I.A. beteiligt und produzierte 2007 die Grammy-nominierte Hit-Single „Paper Planes“, die auf Platz #4 der US „Hot 100“-Charts landete und sich bislang über 3 Millionen Mal verkaufte.

2005 gründete Diplo sein Label/Kulturlabor Mad Decent, um die vielfältigen und faszinierenden Sounds zu präsentieren, denen er auf seinen Reisen um die Welt begegnet. Die brasilianischen Bonde Do Role etwa ebneten mit ihrem frühen Release auf dem Label den Werdegang von Baile Funk in den USA. Doch auch die weiteren Mad Decent-Veröffentlichungen zeugen stets von einer dynamischen Bandbreite an internationalen Künstlern wie Santigold, Peter Bjorn & John, Rusko, Crookers, Bosco Delrey, Lil’ Jon, Gucci Mane, Buraka Som Sistema, Dillon Francis, RiFF RAFF, Baauer und Major Lazer. So schließt sich der Kreis zu den Hollertronix-Tagen: Denn auch mit Mad Decent stellt Diplo nun seine berüchtigten Blockpartys auf die Beine – eine Open Air Party-/Konzertreihe, die derzeit alljährlich in 22 Städten Nordamerikas stattfindet.

Zahlreiche Grammy-Nominierungen später – darunter auch als „Produzent des Jahres“ – sowie der Titel als meistgestreamter SoundCloud-Künstler 2013, baut Diplo weiterhin zielstrebig seinen Einfluss aus. Nach wie vor ist er ständig (knapp 300 Tage im Jahr) auf Tour, mal als Headliner, mal mit seinem Nu-Dancehall-Kollektiv Major Lazer oder in Kombination mit Super-DJ Skrillex.  Mit letzterem hat er erst Anfang des Jahres das Kollaborationsalbum „Skrillex & Diplo present Jack Ü“ veröffentlicht hat aus dem der weltweite Hit „Where Are Ü Now“ hervorgeht. Erst kürzlich stand Diplo gemeinsam mit Skrillex und Justin Bieber der New York Times Rede und Antwort, um seine Formel für einen weltweiten Hit zu erklären. Als unverkennbarer Lieblingsproduzent von Pop-Giganten wie Usher, Snoop Lion, Justin Bieber, Lil Wayne, No Doubt, Beyoncé, Madonna, Pharrell und vielen mehr, ist Diplo längst in der Welt des Pop angekommen.

So ist Diplo im wahrsten Sinne ein Alleskönner: Er schrieb Gastbeiträge fürs Vanity Fair, steuert regelmäßige Radiosendungen auf BBC Radio 1 und Clear Channel Media-Sendern bei, war als Model in einer Alexander Wang-Kampagne zu sehen, veröffentlichte den Bildband „128 Beats Per Minute“ sowie den Dokumentarfilm „Favela On Blast“, hatte einen Gastauftritt bei „22 Jump Street“ und moderierte die von ?uestlove-produzierte VH1-Sendung „SoundClash“. Zudem  wurde Diplo für 3 Grammys nominiert u.a. in der Kategorie Producer of the Year (Non-Classical) und mit 40 Millionen Aufrufen zum meistgesuchten Künstler 2015 auf dem Musik-Suchdienst Shazam gekürt. Diplo ist ein dynamischer, unermüdlicher Freigeist mit Interessen die jegliche uns bekannte kulturelle oder musikalische Norm sprengen. Er verkörpert den wahren Künstler des 21. Jahrhunderts.