MIGO
Mal ehrlich: Es wurde wirklich Zeit, dass endlich mal jemand den Mund aufmacht. Deswegen redet MIGO mit seiner ersten Single „Alles explodiert“ Klartext. „Der Mensch spielt mit dem Feuer seit dem Anbeginn der Zeit / Will's immer höher, immer schneller, doch ist noch nicht bereit“, sprech-singt er in der Strophe, nur um im Refrain noch einen drauf zu setzen: „Und...
Mal ehrlich: Es wurde wirklich Zeit, dass endlich mal jemand den Mund aufmacht. Deswegen redet MIGO mit seiner ersten Single „Alles explodiert“ Klartext. „Der Mensch spielt mit dem Feuer seit dem Anbeginn der Zeit / Will's immer höher, immer schneller, doch ist noch nicht bereit“, sprech-singt er in der Strophe, nur um im Refrain noch einen drauf zu setzen: „Und wenn die Welt bald explodiert, ist keiner mehr hier um zu gestehen: ‚das waren wir‘.“ Es ist ein Statement von einem Song, mit dem der Düsseldorfer Sänger sich erstmals der Öffentlichkeit vorstellt. Eingängig und catchy – aber gleichzeitig hat MIGO verdammt noch mal etwas zu sagen!
Musik war bereits in jungen Jahren ein Bestandteil in MIGOs Elternhaus. Nicht in Form von musikalischen Skills der Familienmitglieder, sondern in Form einer E-Orgel von Technics. „Weiß der Teufel, wieso die im Wohnzimmer stand, denn es konnte wirklich keiner ein Instrument spielen“, lacht der Mann mit der tiefen Stimme und dem Hut. „Das war so ein schönes, altes Gerät aus den frühen Achtzigern, bei dem es mich faszinierte, dass das Ding völlig andere Töne ausspuckte, je nachdem welche Knöpfe man drückte. Rhythmen konnte das Baby übrigens auch. So fing ich schon früh an, eigene Melodien zu entwickeln.“ Bis heute schreibt MIGO seine Songs alle selbst, als Executive Producer stehen ihm bei seinem Solo-Projekt die Stereoids zur Seite.
MIGOs Musik könnte man als Statement-Pop bezeichnen. Er legt zweifellos Wert auf Melodien und Harmonien, aber eben auch auf Inhalte. Auf Ecken und Kanten. „Alles explodiert“ ist dafür der beste Beweis. „Die Nummer habe ich in der U-Bahn zwischen Heim und Büro entwickelt“, verrät er. „Man hört ja fast täglich, wie irgendein Diktator mit nuklearer Vergeltung droht. Ich hatte irgendwann ein Bild von einer zerstörten Welt im Kopf, welche aber keine Hinweise darauf gibt, was genau zu ihrer Zerstörung geführt hat. In meinem Szenario ist der Auslöser die typische Sucht des Menschen, alles zu verbessern, zu vergrößern, schneller und mächtiger zu machen, und sich erst später selbst zu fragen, ob man überhaupt schon reif war. Es geht mir nicht so darum, Leute mit diesem Song zu maßregeln, sondern ein Bild zu kreieren und die Hörer selbst entscheiden zu lassen, wie sie damit umgehen.“