Das Video zu "The Edge of America" wirft einen nachdenklichen Blick auf die US-Migrationspolitik
1988 veröffentlichten Duran Duran ihren Song "The Edge of America" vom Album "Big Thing", in dem es heißt: "Vigilantes out on dawn patrol / But now there's nothing left to hide / I'm just a number on the metal fence / Which marks the great divide". Nun, 30 Jahre später, fragt sich die britische Band: wo steht Amerika heute? – und beantwortet sie mit einem ebenso kunstvollen wie nachdenklich stimmenden Video.
"More than 110 million people have been apprehended, returned or deported from the U.S. border since 1988", heißt es in einer Einblendung zu Beginn des Videos – und nicht nur das: "More than a billion birds die crashing with windows and aircrafts in the U.S. every year". Was beides miteinander zu tun hat, wird im Video anhand von Collagen deutlich, die Gesichter von Menschen unterschiedlicher ethnischer Abstammungen mit ziehenden Vogelschwärmen zu einem Panoptikum zusammenfassen, während unten die schier unendlichen Zahlenreihen der Datenbanken von FAA Wildlife Strike durch das Bild laufen. “Purity Is Impossible”, heißt es in einer weiteren Einblendung, "Movement Is Unstoppable".
Wer sich die politischen Geschehnisse in der US-Politik dieser Tage vor Augen führt – man denke beispielsweise an die Karawane von Migranten aus Honduras, die derzeit auf die USA zumarschieren –, erkennt schnell die hohe politische Relevanz des Musikvideos, für das der kolumbianisch-venezolanische Regisseur und Medienkünstler David Medina verantwortlich zeichnet. Seht euch den Clip unten an.
“The video David has created is a gaze at humanity which expresses compassion [and] empathy, that is so sadly lacking in much of our world at this time “ @duranduran @RollingStone https://t.co/Ar4UlK30c4
— Duran Duran (@duranduran) 5. November 2018