"Das alles" und noch viel mehr würden Kenny & Krabat machen

Obwohl sie aktuell in sunny California unterwegs sind, unterstreichen die Berliner Boys Kenny & Krabat mit ihrem brandneuen Track vor allem ihre Wurzeln in der Hauptstadt: Nach den Erfolgen der ersten Singles „Ich bin da“ und „Winter“ legt das Newcomer-Duo seine bislang persönlichste Single „Das alles“ vor – jetzt reinhören. Für den Videodreh brachen die Jungs gerade erst nach Kalifornien auf, wo es statt Grau in Grau ausnahmsweise „apple jacks, fruity pebbles und jeden fu***ing Tag Sonne“ gab, wie sie auf Insta berichteten. 

Ging es zuletzt schon um die winterliche Kälte auf der Schattenseite einer Beziehung („Winter“), verdichten sich auch dieses Mal melancholische Gitarrenschlieren am Himmel von Berlin – und die Lage ist ehrlich gesagt so verfahren, dass es zwischendurch sogar um Sinn- und existentielle Fragen geht: „Mein Temperament fuckt dich ab“, heißt es im Songtext, der auch von unüberlegten Überreaktionen und verbalen Platzpatronen durchlöchert ist. Um ihr jedoch (das) alles ins Gesicht sagen zu können, müsste der Schlussstrich endgültig sein: „Das alles und noch viel mehr/würd ich machen, wenn ich weiß, es gibt kein Morgen mehr“. Über der treibenden Bassline und Beats, die eher an eine druckvolle Indie-Hymne erinnern, servieren Kenny & Krabat mal wieder einen Flow, der sie zuletzt auch auf den Pop-Playlisten zu Dauergästen machte. 

In ihren Tracks verbinden die beiden Berliner Kindheitsfreunde Kenny & Krabat Sprechgesang und Gesang, Indie-Authentizität und Pop-Appeal: Eingängige Hooks treffen auf eine balladenartige Bildsprache, alltagsnahe Erzählungen mit komplexem Gefühlskern auf erhellende Ohrwurm-Momente. Nach über einer Dekade gemeinsamer DIY-Kreativ-Sessions hat das Duo nach und nach zu seinem ureigenen Sound gefunden, der ihnen zuletzt sechsstellige Stream/View-Zahlen für jeden neuen Track bescherte. Auch der Sog von „Das alles“ ist so massiv, dass er die Reste der noch existierenden Genrekategorien gänzlich einreißen wird.