Eine wilde Clubnacht, festgehalten mit Bodycams: Das Video zu "Serotonin Moonbeams" nimmt uns mit
Im November veröffentlichte die DJane, Produzentin und Club-Ikone The Blessed Madonna mit „Serotonin Moonbeams“ ihren erste Solo-Track seit der Disco-House-Hymne „He Is The Voice I Hear“ 2017. Nun hat die in Kentucky geborene und in London beheimatete Künstlerin (bürgerlich Marea Stamper) das offizielle Musikvideo zu dem Song hinterhergeschickt. Was einen bei der neuen Nummer erwartet, verrät schon der Titel: „Serotonin Moonbeams“ ist ein augenöffnender House-Track mit Vocals von Ed-Banger-Ikone Uffie, der zum gemeinsamen Feiern animiert und vor allem sehr viel Spaß bringt.
Und genau darum geht es auch im Video: Um die Veröffentlichung ihrer neuen Single angemessen zu zelebrieren, schmiss Stamper eine Secret Party im „The Bunker“ in Southeast London – ein Club, der ebenso berüchtigt wie ruhmreich ist und bei dem der kondensierte Schweiß von den Wänden rinnt, wenn die Nächte mal wieder lang sind… Stamper rüstete die Partygäste mit Bodycams aus und gab ihnen ansonsten die Lizenz, absolut alles zu tun, was sie wollten. Die Idee war, das Gefühl unbändiger Freiheit einzufangen, das im Mittelpunkt des Songs steht. Gedreht unter der Regie von Regisseur Loose, dokumentiert das Video in unmittelbaren Bildern das göttliche Chaos der Clubkultur in all seiner verschwitzten, runtergerockten und glitzernden Pracht – ein Gefühl, das niemand anderes als die jugendliche Blessed Madonna am treffendsten in Worte fasst, die wir zu Beginn des Videos in einer alten VHS-Aufzeichnung sehen. Interviewt von einem Fernsehsender, der über die damals aufkeimende amerikanischen Rave-Szene berichtete, sagt sie mit Zahnspange ins Mikrofon: „This is where we get to stop being normal average Americans and be what we are on the inside. Every from of dress, every political idea. It’s all here at once”. Damals konnte sie wohl kaum ahnen, wie sehr diese Szene, die damals noch in den Kinderschuhen steckte wie Marea selbst, den Rest ihres Lebens maßgeblich prägen sollte…
„Auch wenn das wahrscheinlich nicht der schlaueste Weg ist, einen Song über Raves zu promoten, aber: ich finde Partyvideos absolut grauenhaft“, schreib Stamper über das Video. „Ich finde, es gibt kaum etwas, das all das, was an Dance Music so gut und wahrhaftig und wunderschön ist, mehr beleidigt als DJ-Euphorie-Momente aus der Konserve. Irgendein Idiot mit Bräunungscreme im Gesicht, der erst so tat, als würde er einen Song machen, und nun so tut, als würde er auflegen, und jetzt wird dir das Ganze zusammen mit einer Hände-in-die-Luft-Choreo in den Rachen gedrückt. Daher wollte ich in dem Video auch erst gar nicht zu sehen sein. Ich wollte einfach nur, dass sich die im Song transportierten Vibes auf natürliche Weise auf einer echten Party entfalten – Blut, Schweiß und Tränen auf dem Dancefloor. Und genauso haben wir es gemacht. Wir haben den Leuten Bodycams umgeschnallt und dann haben sie einfach das gemacht, was man auf einer richtig guten Party macht: sich zugeballert bis unter die Schädeldecke. Als Uffie auftauchte, hatte sie Vaseline und Glitzer über ihre gesamte Brust verteilt. Wir sind dann bis in die Morgenstunden in einem winzigen Club rumgeflippt. Am Ende habe ich die Reste zusammengekehrt. Was man im Video sieht, ist eine etwas zahmere Version dessen, was passiert ist. Um ehrlich zu sein realisierten glaube ich die wenigsten dort, dass sie Teil eines Musikvideos waren. Sie wussten einfach nur, dass sie etwas fühlten, was sie schmerzlich vermisst hatten. So ist es manchmal. Wir müssen uns nicht mit weniger zufrieden geben. Und ich bin immer noch damit beschäftigt, Uffies Glitzer aus meinem Haar zu pulen. Es sind übrigens überall Easter Eggs und Liebesbotschaften im Video versteckt, die alle erkennen werden, die im Thema sind. Viel Spaß bei der Suche!" Unten kann man in eine unvergessliche Clubnacht eintauchen.
The Blessed Madonna ist ein Synonym für verbindende, geradezu kathartische Dance Music. In den vergangenen Jahren wirkte The Blessed Madonna nicht nur auf Fred again..s Lockdown-Hymne „Marea (We've Lost Dancing)“mit, sondern erreichte als Stimme des britischen Samstagabend-Radios Millionen, wurde als GTA5-Charakter verewigt und lieferte Remixe für The Chemical Brothers, Florence & The Machine und sogar Elton John. Mit der Veröffentlichung von „Serotonin Moonbeams“ läutet sie nun eine ganz neue Ära ein. Auch ein ganzes Album ist in Arbeit.