"In düsteren Momenten wurden die Songs zu Teleskopen in die Zukunft": Foals über ihr neues Album
"Life Is Yours" ist jetzt überall erhältlich.
Als Foals im Herbst letzten Jahres mit „Wake Me Up“ die erste neue Musik seit ihrem Album „Everything Not Saved Will Be Lost“ (2019) veröffentlichten, war augenblicklich klar: der erste #1-Erfolg in den UK-Albumcharts war noch lange nicht das Ende der Fahnenstange. Yannis Philippakis und seine Mannen sind weiterhin von einem Hunger nach guten, tanzbaren Songs getrieben, wie sie nur wenige Bands von ihrem Format haben (zumal im 17. Jahr des Bandbestehens). Die weiteren Vorboten des neuen Albums bestätigten diese Tendenz, nun ist es so weit: das neue Werk „Life Is Yours“ ist überall erhältlich.
Wenn man über Foals eines sagen kann, dann das: sie bleiben nie stehen. War das vorherige Album von schierem Hunger und Ehrgeiz geprägt, hat „Life Is Yours“ einen anderen Fokus. Es ist gewissermaßen ein Album gewordener Euphorie-Trigger, wie gemacht dafür, die Moshpits auf den Festivals dieses Sommers in ein einziges großes Gemeinschaftserlebnis zu verwandeln. Letztes Wochenende konnte man sich davon bei den Festivals Hurricane und Southside bereits überzeugen, heute Abend steht ein Konzert in Köln an (Palladium).
„Life Is Yours“ fühlt sich an wie eine Momentaufnahme des Hier und Jetzt, dabei wurde es unter komplett entgegengesetzten Umständen geboren: Die Band – neben Philippakis komplettiert durch Jack Bevan und Jimmy Smith – begann ihr neues Projekt Ende 2020 in der dunklen, fensterlosen Enge ihres Proberaums im Süden Londons, während draußen der bedrückende Lockdown-Winter regierte. Kaum verwunderlich, dass sie sich in dieser Situation zu Ideen hingezogen fühlten, die sie klanglich und thematisch an einen besseren Ort transportierten.
„In diesen düsteren Momenten wurden die Songs zu Fenstern, zu Teleskopen in eine Zukunft, in der die Welt wieder zum Leben erwacht ist, die Sonne scheint und die Leute wieder in die Clubs und Konzerte strömen“, erinnert sich Yannis Philippakis. „Die Straßen fühlten sich entvölkert an und das Tourleben war eine so ferne Aussicht, dass wir uns eingeengt und gefesselt fühlten. In diesen Songs spürt man unsere Sehnsucht nach dem physischen Gemeinschaftserlebnis einer Live-Show – so etwas kannst du daheim in deinen eigenen vier Wänden nicht mal ansatzweise nachstellen.“
Das Resultat ist ein Album, das sich anfühlt wie von der Sonne geküsst, voll lebensbejahendem Optimismus und wiederentdeckter Lebensfreude.