The Band Camino

The Band Camino waren in den fünf Jahren ihres Bestehens noch nie so überzeugt von ihrem Schaffen wie heute, was sie mit ihrem gleichnamigen Debüt jetzt unter Beweis stellen können. Ihr kommendes, am 10. September über dblblk/Elektra Records erscheinendes Album The Band Camino verspricht mehr von der Kombination aus Gitarren und hymnischem Electro-Pop, den sie uns bereits 2019 auf ihrer EP tryhard präsentierten. Das Trio (bestehend aus den Sängern/Gitarristen Jeffery Jordan und Spencer Stewart plus Drummer Garrison Burgess) hat seinen dynamischen Pop-Rock-Sound seit dem Umzug von Memphis nach Nashville im Jahr 2018 weiter ausgefeilt. Die beiden Gründungsmitglieder Jeffery und Spencer kennen sich bereits seit dem College und waren auf der Suche nach einem neuen Drummer, den sie mit Garrison Burgess im Anschluss an den Wechsel in die "Music City", Nashville fanden.

"Nach dem ersten gemeinsamen Konzert wussten wir, dass es perfekt passt", erinnert sich Jordan. Burgess stimmt ihm zu: "Die Chemie hat sofort gestimmt und jeder in der Band hat es gespürt. Wir wissen alle sehr zu schätzen, wie wir voneinander profitieren, und es ist cool, an einem derart florierenden Projekt mitzuarbeiten, bei dem aus den einzelnen Bestandteilen etwas derart Großes entsteht. Das hat etwas Magisches."

Diese Magie spüren scheinbar auch die Fans. The Band Camino spielte 2018 und 2019 Headlinertouren vor ausverkauften Häusern und bei ihrem bisher größten Auftritt als Hauptact im September 2021 im Ryman Auditorium in Nashville waren die Tickets innerhalb von 10 Minuten ausverkauft. Die Band konnte seit ihrer Gründung eine beachtliche Fanbase aufbauen: monatlich 2,6 Millionen Spotify-Hörer und bis dato weltweit mehr als 330 Millionen Streams. Dieser Erfolg beruht zum großen Teil auf Zufallshörern und Weiterempfehlungen. Ihr Song "Berenstein" wurde 2018 sogar von Taylor Swift in ihre Playlist "Songs I'm Loving Right Now" aufgenommen.

Garrison Burgess stieß 2018 in einer Zeit des kreativen Umbruchs zu The Band Camino. In diesem Jahr gingen sie auch eine Partnerschaft mit dem Superproducer Jordan Schmidt aus Nashville sowie Singer-Songwriter Seth Ennis ein. "In dieser Zeit hat sich alles verändert" sagt Jeffery Jordan. Er bezeichnet die Leadsingle von tryhard "Daphne Blue" als Wendepunkt für die Band. "Nachdem wir den Song geschrieben hatten, waren wir uns einig, dass wir damit eine völlig neue Richtung einschlagen", bestätigt ihn Spencer Stewart, "wir hatten plötzlich eine ganz andere Vorstellung davon, was wir erreichen können."

Mit "Daphne Blue" vollzog die Band den Schritt vom Lo-Fi zu stadiontauglichen Produktionen, die E-Gitarren und Schlagzeug in den Vordergrund stellten und bei denen die kraftvollen Stimmen besser zur Geltung kamen. Dies wird auf The Band Camino noch deutlicher. Die 14 Tracks des Albums zeigen die Vielschichtigkeit ihres Sounds - von 80er-Synthies im eingängigen "I Think I Like You", Stadionrockhymnen und Partyknallern wie "1 Last Cigarette" bis zu ruhigen, gefühlvollen Songs à la "Who Do You Think You Are". Das Trio hat das gesamte Album im letzten Herbst mit Jordan Schmidt und Executive Producer Jameson Roper während eines monatlichen Aufenthalts auf der berühmten Sonic Ranch in Tornillo, Texas aufgenommen, wo sie in Jordans Worten: "auf einer Welle der Kreativität surften". Bis auf zwei Songs wurde das gesamte Material während der Zeit des Lockdowns im Jahr 2020 geschrieben, eine Zeit, in der sie laut Burgess "Songs wie am laufenden Band schrieben".

Der Albumfavorit der drei ist "Underneath My Skin", ein Song über eine zerrüttete Liebe. Sie sind sich jedoch einig darüber, dass die Tracks "Roses" und "Look Up" aufgrund der lebensbejahenden Stimmung wohl eher dem Spirit von The Band Camino entsprechen. Spencer Stewart fügt hinzu, dass die Message der Songs bei der Band schon immer eine sehr große Rolle gespielt hat, auch wenn dies in mitunter düsterer Form geschieht, wie bei der bewegenden Ballade "Help Me Get Over You" über das Ende einer Liebesbeziehung. Doch abgesehen von diesem Track und dem akustisch vorgetragenen "Sorry Mom" sind schwermütige Textzeilen beim neuen Material immer mit ohrwurmerzeugenden Melodien und aufheiternden Vibes untermalt, wie anhand des Album-Openers "Everybody Dies" unschwer zu bemerken ist.

Diesen vielschichtigen kreativen Ansatz hat The Band Camino im Laufe der Zeit wie auch den Sound der Band im Allgemeinen weiterentwickelt, wobei sich wie eine Konstante durch den gesamten Katalog der Band zieht, dass ihre Songs immer das wahre Leben widerspiegeln. "Kunst ist für mich ein Spiegel der Gesellschaft. Sie ist Ausdruck für Emotionen und Beziehungen und man sollte sich verstanden fühlen. Wir hoffen, dass sich die Leute in unseren Songs wiederfinden und erkennen, dass sie mit ihren Gefühlen nicht allein auf der Welt sind", so Jeffery Jordan, und er fügt euphorisch hinzu: "und dass sie endlich wieder Livemusik hören können!"

Jeffery Jordan, Spencer Stewart und Schlagzeuger Garrison Burgess träumen davon, angesichts der aktuell von Solokünstlern dominierten Poplandschaft die Tür für Popbands wieder einen Spalt weit zu öffnen. "Wir machen Musik für Menschen, die jede Art von Musik hören. Wir wollen, dass die Leute direkt nach einem Song von Justin Bieber The Band Camino hören können", erläutert Jordan. Vor diesem Hintergrund verspricht die Band, die Grenzen als Rockband in einer Popgeneration weiter auszuloten. "Wir wollten immer Musik machen, die wir selbst auch gerne hören würden", so Jordan.

"Ich hoffe, dass es uns lang genug geben wird, dass man Witze über uns macht", sagt Spencer Stewart mit einem Lachen, "und dass wir so berühmt werden, dass uns die Leute eines Tages hassen, weil wir nicht abtreten ".

Als Vorband bei der US-Tour von Dan + Shay im nächsten Jahr und der anstehenden Albumveröffentlichung steht einer erfolgreichen Karriere von The Band Camino tatsächlich nichts mehr im Weg. Die Band ist laut Jeffery Jordan jedenfalls bestens darauf vorbereitet: "Wir könnten für immer so weiter machen."