Air
Im Jahr 2000 debütierte Regisseurin Sofia Coppola mit einem verstörenden Film, der neben Kathleen Turner, Josh Hartnett und Danny De Vito auch Kirsten Dunst in ihrer ersten Hauptrolle zeigte: The Virgin Suicides, im Deutschen mit Verlorene Jugend untertitelt. Gleichzeitig war das makabre Schauspiel, in dem es um den Gruppenselbstmord mehrerer junger Frauen in den 70er Jahren geht, auch der...
Im Jahr 2000 debütierte Regisseurin Sofia Coppola mit einem verstörenden Film, der neben Kathleen Turner, Josh Hartnett und Danny De Vito auch Kirsten Dunst in ihrer ersten Hauptrolle zeigte: The Virgin Suicides, im Deutschen mit Verlorene Jugend untertitelt. Gleichzeitig war das makabre Schauspiel, in dem es um den Gruppenselbstmord mehrerer junger Frauen in den 70er Jahren geht, auch der erste Soundtrack von Jean-Benoît Dunckel und Nicolas Godin, besser bekannt als das französische Electronica-Duo AIR. Doch das, was im Film letztlich zu hören ist, ist trotz des folgenden Kultstatus‘ des Soundtracks nur ein Bruchteil dessen, was sie ursprünglich aufgenommen hatten. Nun liegt die komplette Musik von AIR zu The Virgin Suicides in einer 15th Anniversary Deluxe Edition vor: Als 2CD-Deluxe-Version (zwei Bonus Tracks und eine bisher unveröffentlichte Live-Performance aus der American Legion Hall in Los Angeles vom 22. Januar 2000 sowie einige Tracks aus der KCRW-Radiosendung Morning Becomes Eclectic), als 180gr.-Vinyl (Original Soundtrack) und in Form einer mehr als reichhaltig ausgestatteten Limited Super Deluxe Edition mit dem Original Soundtrack in rotem Vinyl, einer exklusiven EP in rotem Vinyl, den Liveaufnahmen in Form einer Picture LP, 2 CDs, einem Filmposter, einem Booklet in Posterformat, einem laminierten VIP-Pass und einer Download Card).
Das Duo aus Versaille entwarf schon im Herbst 1998 einen unheimlichen, heftigen und vollständig synthetischen Soundtrack anhand von Filmausschnitten auf VHS-Cassetten. Ganz bewusst griffen sie auf Reminiszenzen an Alan Goragers Score zum Zeichentrickfilm La planète sauvage von 1973, an Michel Colombiers atmosphärische und entmenschlichte Mellotron-Sounds für The Word ‚Hurricane‘ und an Get Carters zerrissene Streichersätze für Dirty Trip zurück. The Virgin Suicides wurde im Mai 1999 auf dem Cannes Filmfestival uraufgeführt und hielt eine Überraschung für das Duo bereit: Die von ihnen geschriebene Musik wurde stark ediert, und ungefähr 80% des Gesamtmaterials fielen im Final Cut des Films unter den Tisch. Nicolas Godin dazu: „Mit dem Editing kannst Du fast alles machen, das war unsere erste große Lehre. Der Film wirkte dadurch viel leichter und flüchtiger. Mir wurde klar, dass wir nicht ganz getroffen hatten, was Sofia wollte.“ Doch trotz dieser kleinen Schönheitsfehler wurde The Virgin Suicides zu einem Kultsoundtrack.