David Byrne

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Meine Biografie

Ich bin im schottischen Dumbarton zur Welt gekommen. Es war eine sogenannte Steißgeburt ... was oft bedeutet, dass man mit dem Hinterteil zuerst herauskommt ... was für meine Mutter vermutlich außerordentlich mühselig war – und bei mir ein erstes Anzeichen für eine ungehorsame Grundhaltung gewesen sein könnte. Ich war zwar dabei, kann mich aber nicht mehr erinnern.

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Meine Biografie

Ich bin im schottischen Dumbarton zur Welt gekommen. Es war eine sogenannte Steißgeburt ... was oft bedeutet, dass man mit dem Hinterteil zuerst herauskommt ... was für meine Mutter vermutlich außerordentlich mühselig war – und bei mir ein erstes Anzeichen für eine ungehorsame Grundhaltung gewesen sein könnte. Ich war zwar dabei, kann mich aber nicht mehr erinnern.

Meine Eltern lebten in einer sogenannten Mischehe, was das Leben erheblich erschwerte. Zudem gab es zu der Zeit wenig Arbeit in Schottland. Als ich noch sehr jung war, siedelten wir daher auf einem Boot, der QE2, nach Kanada um, und nach einigen Jahren in Hamilton zog die Familie nach Baltimore, wo ich die Primar- und Sekundarstufe absolvierte. Ich liebte den Kunstunterricht und mir wurde nahegelegt, den Schulchor zu verlassen. Ich spielte Gitarre in einer Band, die ich mit einigen Freunden hatte. Ich glaube, Ricky Brewster war der Sänger. In einem „Battle of the Bands“ an der Highschool zog uns eine konkurrierende Band den Stecker. Wir verloren den Contest.

Ich wollte in der Lage sein, sowohl Kunst als auch Ingenieurwesen zu studieren – ich sah in beiden Bereichen kreatives Potenzial –, doch das schien nicht möglich zu sein, weshalb ich in Baltimore und Rhode Island auf eine Kunsthochschule ging. Dort lernte ich Menschen kennen, die einen komplett anderen Background hatten als ich. Komplett andere Klassen-, kulturelle- und wirtschaftliche Hintergründe. All das war neu und zunächst schwer zu verstehen. Während ich zur Kunsthochschule ging, machte ich zugleich weiter Musik, jedoch ohne Unterricht, ich zog daher zu keinem Zeitpunkt eine Karriere in Betracht. Eine Weile lang trug ich alte Anzüge und hatte einen Bart – die Kinder in Baltimore fragten, ob ich „einer dieser Menschen, die nicht in Autos fahren“ sei. Ich trampte durch die USA, wohnte in einer Kommune und machte Straßenmusik, um Geld zu verdienen ... Schließlich kam ich jedoch zurück in den Osten und entdeckte, dass ich Songs schreiben konnte, sodass ich fortan mit einigen Freunden auf Kunsthochschul-Events und Partys spielte. Mit einer Reihe von wilden, kunstbezogenen Ideen zog ich nach New York – eine davon war eine Art Ratingsystem für die Kunst, beeinflusst von den Büchern über Kybernetik und Systemtheorie, die ich las. Ich nahm wieder Kontakt zu meinen Freunden auf und wir spielten mit unseren eigenen Songs bei einem örtlichen Club vor. Eine Handvoll Leute mochte uns, und so blieben wir bei der Sache und überraschend bald spielten wir unsere Musik rund um die Welt. Bis heute mache ich das von Zeit zu Zeit, es macht unglaublich viel Spaß. Ich hatte großes Glück, diese Dinge tun zu dürfen.

Obwohl Musik für viele Jahre den größten Teil meiner Zeit einnahm, wandte ich mich schließlich wieder stärker der visuellen Seite der Dinge zu – ich führte Regie bei einigen Filmen, machte Bildbände, Kunst und Installationen. Ich lebte eine Weile in L.A., verbringe heute aber die meiste Zeit in New York. Irgendwann begann ich, Fahrrad zu fahren, um von A nach B zu kommen, und schrieb ein Buch, in dem ich diese Erlebnisse als einen Weg nutzte, über die Dinge zu berichten, die ich sah. Ich entwarf einige Fahrradständer für New York, für die Brooklyn Academy of Music (BAM) und für die Stanford University. Wir brauchen Orte zum Anschließen.

Dann schrieb ich ein Buch über Musik beziehungsweise eher über die Zusammenhänge, die Musik formen und beeinflussen.

Ich liebe es, mit anderen Menschen zu arbeiten. Obwohl es manchmal Weggabelungen gibt, sind es die verschlungenen Wege doch meist wert, dass man sie gemeinsam beschreitet, da man oft irgendwo komplett anders herauskommt, als erwartet. Ich habe zwei Musicals über starke Frauen geschrieben – Imelda Marcos und Jeanne d’Arc. Wenn es funktioniert, kann ein Song die inneren Gefühle eines Charakters auf eine Weise ausdrücken, die weit über Worte hinausgeht. Songs helfen uns dabei, die Dinge auf eine andere Weise zu verstehen. Ich habe mit Robert Wilson, Twyla Tharp, St. Vincent, Fatboy Slim, De La Soul und Brian Eno zusammengearbeitet. Kürzlich habe ich eine Show erdacht und präsentiert, die zehn unterschiedliche Musiker und zehn Fahnenschwinger-Teams zusammengebracht hat.

Nun habe ich ein Album aufgenommen, das meinen Namen trägt, jedoch genauso auch das Ergebnis der Beiträge vieler anderer Leute ist. Ich vermute, dass es – so wie ich selbst auch – die Frage danach stellt, wie wir sind, was wir wollen und wonach wir suchen.

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