Jasmine Thompson
Wie für viele Menschen rund um die Welt, war der Lockdown auch für Jasmine Thompson eine einsame Zeit. Kurz bevor die Pandemie zuschlug, hatte die 20-jährige Londoner Sängerin eine UK-Tour mit Freya Ridings zu Ende gebracht, die auch eine Show im Hammersmith Apollo bereithielt, ihrem absoluten Traum-Venue. Was folgte, waren lange Monate, die Jasmine größtenteils allein in ihrer neuen Wohnung...
Wie für viele Menschen rund um die Welt, war der Lockdown auch für Jasmine Thompson eine einsame Zeit. Kurz bevor die Pandemie zuschlug, hatte die 20-jährige Londoner Sängerin eine UK-Tour mit Freya Ridings zu Ende gebracht, die auch eine Show im Hammersmith Apollo bereithielt, ihrem absoluten Traum-Venue. Was folgte, waren lange Monate, die Jasmine größtenteils allein in ihrer neuen Wohnung verbrachte. In der Isolation begann Jasmine - die Musik aufnimmt, seit sie 10 ist und mit 13 Jahren bei Atlantic unter Vertrag genommen wurde ¬- die Dinge neu zu bewerten. Ihre neue EP all of the above zeigt eine Musikerin, die damit ins Reine kommt, wer sie sein will.
"In den letzten anderthalb Jahren habe ich mich viel mit mir selbst auseinandergesetzt", sagt Jasmine dazu. "Ich habe meine Musik einer neuen Bewertung unterzogen und mir Gedanken gemacht, worüber ich schreiben möchte. Ich mag zwar die endgültige Antwort auf diese Frage noch nicht gefunden haben, aber durch den Lockdown konnte ich über Zoom mit vielen Leuten arbeiten, mit denen ich mir vorher keine gemeinsamen Songwritings zugetraut hätte. Aus meinem Wohnzimmer heraus mit Songwritern und Produzenten in den USA und Schweden kreativ sein zu können, hat mir den nötigen Fokus und die Möglichkeit gegeben, Songs zu entwickeln, die sich in meiner Karriere wie ein Schritt nach vorne anfühlen."
Unter Jasmines zahlreichen Zoom-Sessions waren solche mit einer Gruppe von Songwritern in Schweden um Kristin Carpenter (Greyson Chance, Nasty Cherry, NOTD, Rhys), Maddie Eliasson, Sebastian Daniel (Matoma, Afrojack, Sam Feldt), Michael Pollack (Celine Dion, Kelly Clarkson, Maroon 5, Bebe Rexha, Lauv) und TMS, die ihr halfen, die ergreifende Geschichte einer Fernbeziehung in "already there" zu formen, der ersten Single ihrer kommenden EP. Casey Smith und Zach Skelton bündelten ihre Kräfte für "after goodbye", Ingrid Andress, Derek Southerland und AJ Pruis schrieben gemeinsam an "happy for you", einer melancholischen Ballade, die sich mit einem nachklingenden emotionalen Schmerz beschäftigt.
"Der Song denkt auf großartige Weise den Vorsatz weiter, für jemanden gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Was du noch nicht einmal gehässig meinst, doch du stellst einfach fest, dass die Beziehung den falschen Kurs eingeschlagen hat", sagt Jasmine dazu. "Es geht um einen Grad der Selbstverleugnung, der sich für dich noch okay anfühlt. Es fängt sehr ruhig und zart an, am Ende des Songs steigert sich das Ganze dann und wird wesentlich wuchtiger. Die Lyrics werden immer verletzender. Es fühlt sich sehr lebensnah an. Ich habe es als Liebeslied an einen Ex gesehen, genauso gut könnte es jedoch um irgendetwas anderes gehen, das zu Ende gegangen ist, und die daraus resultierenden Gefühle von Enttäuschung."
Obwohl Jasmine für ihre vierte EP eigentlich einen optimistischeren Grundton anschlagen wollte, hielt es die Musikerin letztlich für wichtiger, authentisch in dem Moment zu sein, der sie gerade umgab. "all of the above", das auf die 2019 veröffentlichte "Colour"-EP und die "Wonderland"-EP von 2017 folgt, richtet den Blick nach innen und beschäftigt sich mit Themen, die von der Trauer nach dem Verlust eines Familienmitglieds auf "Georgie" bis hin zu Selbstzweifeln nach einer negativen Beziehung im Titeltrack reichen.
"Die EP handelt von den Emotionen, die mir während des Lockdowns durch den Kopf gingen", erklärt Jasmine. "Es gibt mehrere Songs über Beziehungen und die darin stattfindenden Kämpfe, die Höhen und Tiefen. Während des Lockdowns fühlte ich mich ziemlich einsam und isoliert, womit vermutlich in den letzten anderthalb Jahren jeder von uns Erfahrungen gemacht hat. Ich habe versucht, sie zu Musik zu verarbeiten, die von Herzen kommt. Ich hatte einige wirkliche Tiefpunkte und manchmal war ich mir nicht einmal sicher, worüber ich schreiben wollte. Die Zusammenarbeit mit anderen Songwritern half mir jedoch, aus meiner kleinen Blase herauszukommen."
Jasmine nimmt aktiv Musik auf und tourt, seit sie bei Atlantic unterschrieb. Mit 14 Jahren ging sie von der Schule ab und wird seitdem daheim und auf Tour im Homeschooling unterrichtet. Mit 17 Jahren wurde ihr klar, dass sie eine Pause brauchte. Daher entschied sie sich 2017 zu einem radikalen Schritt: sie ließ ihre Karriere für eine Weile Karriere sein, um stattdessen in einem Restaurant im Londoner Soho-Bezirk zu kellnern - eine Entscheidung, von der sie das Gefühl hatte, sie sei notwendig, um den Reset-Knopf zu drücken, und auf die ihr neuer Song "already there" Bezug nimmt. Diese Zeit fernab der Musikwelt eröffnete Jasmine eine neue Perspektive, und in der letzten Zeit ging es ihr ganz ähnlich. Sie nahm die meisten ihrer Vocals auf "all of the above" zu Hause auf, womit sich der Kreis zu ihren frühen Jahren selbst aufgenommener Songs für YouTube schließt.
"Meine gesamte bisherige Zeit als Künstlerin war großartig", sagt sie, "aber rückblickend kann ich heute sagen, dass ich nicht wirklich wusste, wer ich sein wollte. Mich persönlich und musikalisch zu entwickeln, hat daher einen großen Teil meines Lebens ausgemacht. Und in der Zwischenzeit hat sich viel verändert. Durch die Möglichkeit, von zu Hause zu arbeiten, konnte ich Prioritäten setzen und ein besseres Gespür dafür entwickeln, was ich gern tue und womit ich mich wohlfühle. Dieses Jahr zu haben, in dem ich mich neu orientieren und herausfinden konnte, was für mich funktioniert, war wirklich hilfreich. Ich habe das Gefühl, dass ich mich in Zukunft geerdeter nicht mehr so schnell vom Leben überfordert fühle."
In den letzten zehn Jahren hat Jasmine weltweit über 3 Milliarden Audio-Streams angehäuft und kann auf 5 Millionen monatliche Spotify-Hörer zählen, außerdem war sie Teil mehrerer internationaler Blockbuster-Hit-Singles, darunter ihr gemeinsamer Track "Funny" mit Zedd aus dem vergangenen Jahr und ihr Durchbruch 2014 mit "Sun Goes Down" an der Seite von Robin Schulz. Ihre Kollaboration "Ain't Nobody (Loves Me Better)" mit Felix Jaehn steht bei über 400 Millionen weltweiten Streams und mehr als 370 Millionen YouTube-Views, dazu kommen Gold- und Platin-Zertifizierungen in einer Reihe von Ländern weltweit und sogar Diamond-Status in Deutschland. Aktuell hat die Sängerin 3,5 Millionen Abonnenten und 2 Milliarden Aufrufe bei YouTube.
Mit "all of the above" öffnet Jasmine Thompson das nächste Kapitel in ihrer bemerkenswerten Karriere und präsentiert sich als eine Künstlerin, die sich beständig weiterentwickelt und die Fähigkeit besitzt, den Emotionen, die uns alle verbinden, eine Stimme zu geben. Die letzten anderthalb Jahre waren eine Herausforderung, doch sie gaben ihr auch die Möglichkeit herauszufinden, was sie noch sagen möchte. "Diese EP deckt einen Abschnitt meines Lebens ab", sagt Jasmine. "Ich wende mich damit an meine Fans und hoffe, dass sie eine ähnlich starke Verbindung dazu aufbauen wie ich."