Liebe im Zeitalter von Tinder: Fabrice Noel liefert mit "Eigentlich Nein" die Bestandsaufnahme einer Generation
"Stimme einer Generation" – das sind große Worte. Und doch hat man beim Anhören von Fabrice Noels neuem Song "Eigentlich Nein" das Gefühl, dass da jemand ausspricht, was viele andere seiner Generation denken, fühlen und tun. Es geht um Liebe beziehungsweise genauer: um deren Abstinenz. Weil man im Tinder-Zeitalter alles will, nur nicht sich festlegen. Weil die nächste Herausforderung, der nächste Reiz, der nächste Kick immer nur einen Klick entfernt sind. "Verschwende gern mit dir Zeit / Ist schon irgendwie cool zu zweit“, singt Fabrice über einen hinreißend sommerlichen, Tropical-beeinflussten Beat, nur um dann anzufügen: "Doch wenn du mich brauchst, bitte melde dich nicht / Denn das, was ich will, weiß ich selber nicht“.
"Immer wieder probiert man, aber immer wieder ist es nicht genug und immer wieder zieht man weiter. Das ist der Kern, der dem zugrunde liegt", kommentiert der 21-Jährige aus Berlin, der sich sicher ist: "Diese Schnelllebigkeit trifft auf jeden Fall einen Nerv der Generation. Wie zwischen Tür und Angel steht man da und sagt: Sorry, offensichtlich funktioniert das nicht, 'Was du mir so versprichst, interessiert mich einfach nicht'." Unten seht ihr das Musikvideo zu "Eigentlich Nein“, das die passenden Bilder zu der Geschichte des Songs liefert.
Mit "Eigentlich Nein" feiert Fabrice Noel sein Debüt bei Warner Music. Der Song ist das Frischste und Tanzbarste, was man seit geraumer Zeit im deutschen Pop gehört hat – O-Ton Fabrice: "Da will man das Verdeck aufmachen", zugleich haben seine Zeilen eine faszinierende Tiefe und Wahrhaftigkeit. Seid gespannt, was wir von dem Herren in der nächsten Zeit noch alles hören werden.