Mit Gitarrendruck die Sehnsucht bekämpfen: Lisa Pac versucht es in "Where Did You Sleep?"
Am 21. Oktober folgt die neue EP "Heat Of The Moment" der Pop-Neudenkerin aus Österreich.
Obwohl sie zuletzt ganz konkret eine Schlafstätte besungen hatte – mit ihrer Sommersingle „Bedroom“ – steuert die Wiener Pop-Newcomerin Lisa Pac jetzt mit einer überraschenden Frage auf ihr nächstes EP-Statement zu: „Where Did You Sleep?“ erscheint heute und bietet einen Ausblick auf die am 21. Oktober folgende EP „Heat Of The Moment“.
Über einem geräumigen Federkern aus wabernden Synthies legt Lisa die Ausganslage gleich in der ersten Strophe dar: „I know you left/And that was your decision“, vergegenwärtigt sie sich seinen Abgang und die dadurch entstandene Leere – und weiß gar nicht so genau, ob damit nun also endgültig Schluss ist oder nicht. Die Sehnsucht ist schließlich so oder so dieselbe – obwohl die Distanz dafür sorgt, dass es zunehmend schwerer wird zu vermissen, „what isn’t there.“
Mit welcher Wucht dieses Gefühl überhandnimmt und an ihr zerrt, spiegelt sich grandios im vielschichtigen Arrangement: Ab dem Refrain sind nämlich richtig schön druckvolle, alles vorantreibende Grunge-Gitarren tonangebend – und verleihen ihrer Frage „Where Did You Sleep?“ sogar noch mehr Nachdruck. Danach überschlagen sich die Beats, gesangliche Kontrapunkte segeln in Richtung Großformatpop – und alles verdichtet sich zunehmend zu einer unwiderstehlichen Hymne über das Verlangen, die Liebe, über dieses krasse Ziehen im Bauch, das nur Nähe und ein Wiedersehen lindern können.
„‘Where Did You Sleep?’ handelt davon, weit entfernt von einem Menschen zu sein, der einem einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen will“, so der Kommentar der Pop-Neudenkerin aus Österreich. „Ich wollte schon immer einen Song mit so urdruckvollen Gitarren machen, so richtig schön in-your-face, und das hier ist also dieser Song. Ich hoffe, ihr liebt das Stück genauso wie ich.“
Seit Lisa Pac (im bordeauxroten Pass steht Pachinger) ihre hochgelobte Debüt-EP „What If…?“ (2021) veröffentlicht und damit an frühe Singlehits mit knackigsten One-Word-Titeln („Shoutout“, „Boring“, „Cool“ etc.) angeknüpft hat, ist viel passiert im Leben der jungen Sängerin, Songwriterin und Produzentin aus dem schönen Wien: Bei den Amadeus Music Awards gleich mal als „Songwriterin des Jahres“ nominiert, zeigte sie der Welt zuletzt, dass es auch hinreißende Blutergüsse in Herzform („Heart Shaped Bruises“) gibt – und überhaupt, was sie unter einem „Work Of Art“ versteht. Musikalisch und auch sonst zwischen Wien und London sozialisiert, zählte übrigens Pete Doherty zu ihren allerersten Fans – und dem dürften die crunchigen Gitarren dieser neuesten Singles auch bestens gefallen.