"Starkes Drehbuch, schwacher Cast", stellt therror in seinem Warner-Debüt fest
Wie der Hamburger Sänger und Songwriter mit brüchiger Stimme von zwei Menschen erzählt, die fortan getrennte Wege gehen, ist großes Kino.
Mit „Starkes Drehbuch, schwacher Cast“ veröffentlicht Newcomer therror nicht nur seine Debütsingle, sondern stellt gleich auch eindrucksvoll unter Beweis, warum man den 22-Jährigen für seine Top-Tier-Listen am Ende des Jahres jetzt schon auf dem Schirm haben sollte. Denn wie der Hamburger Sänger und Songwriter auf „Starkes Drehbuch, schwacher Cast“ mit brüchiger Stimme von zwei Menschen erzählt, die fortan getrennte Wege gehen ist tatsächlich großes Kino – oder eben auch nicht.
„Scheiß mal auf alles, was mit uns bis hierhin geschah / ich skippe das Intro direkt zum entscheidenden Part “, singt therror nur begleitet von sanft gespielten Klavierklängen, die schon bald von einem Beat begleitet werden, der so schnell pumpt wie ein Herzschlag in diesem Moment, in dem einem unmissverständlich klar wird, dass es das gewesen ist. Denn was, wenn das Skript eigentlich perfekt ist, aber die Rollen falsch besetzt sind? Nur 2/5 und ganz bestimmt kein Rewatch. Weder eine nächste Staffel noch sonst eine Fortsetzung oder ein Sequel. Schwarzer Bildschirm statt Happy End. Cut, das war’s!
„Starkes Drehbuch, schwacher Cast“ zeigt: Newcomer gibt es viele, aber die wenigsten klingen schon vom ersten Song an so eigen und einzigartig wie therror. Jeder Vergleich – egal ob musikalisch, stimmlich oder textlich – greift ins Leere. Aber wenn der Hamburger voller Melancholie von Einsamkeit, Angst vor der Zukunft und der Suche nach sich selbst singt, dabei mit den eigenen Gefühlen und Befindlichkeiten ringt und währenddessen mehr als einmal zu Boden geht und doch immer wieder aufsteht, spricht er damit ganz nebenbei seiner ganzen Generation aus dem Herzen.
Ganz nah bei sich und doch kein Künstler im Elfenbeinturm mit maßlosem Selbstbezug, sondern einer von vielen – im besten aller Sinne. In seinen selbst geschriebenen und komponierten Songs lässt therror seine gesamte musikalische Sozialisation von sanftem Songwriting bis verschachtelt-verkopften HipHop zusammenfließen. Mit "Starkes Drehbuch, schwacher Cast" gibt er dabei einen ersten Ausblick auf die kommenden Releases, die im weiteren Verlauf des Jahres noch folgen werden.