Sasan war wie von ihr "Besessen", doch jetzt steht er vor einem Scherbenhaufen

Sasan kennt die Straße wie seine Westentasche. Aufgewachsen zwischen finanzieller Mittellosigkeit und schnellem Geld in einer berühmt-berüchtigten Ludwigshafener Plattenbau-Siedlung, musste er früh lernen, dass sie viel gibt, aber noch mehr nimmt. Das Schlimmste: immer wenn Sasan gerade im Begriff war, der Straße erfolgreich den Rücken zu kehren, zog sie die Ketten um seinen Hals noch ein Stück enger — und ihn zurück in den Abgrund.

Immer wieder hat sie ruiniert, was ihm heilig war — nicht zuletzt den Bund mit der Liebe seines Lebens, jener makellosen Frau, von der sogar seine Mutter schwärmte.

"Besessen", Sasans dritte Single beim Major-Label Warner Music, erzählt die traurige Geschichte einer gänzlich unnützen Entzweiung. Fehlgeleitet von den Stimmen aus dem Sumpf hat Sasan, narkotisiert vom Rausch und durch falsche Intentionen abgelenkt, Versprechen gebrochen, "belogen, betrogen, verbotene Dinge gesagt". Obwohl ihn der Mensch, vom dem Sasan bis heute "Besessen" ist, gebraucht hätte, war er nicht da — ein irreversibeler Fehler.

"Besessen" ist kein Bitte-komm-zurück-, kein Sorry-, kein Lass-es-uns-noch-einmal-versuchen- Song. Vielmehr steht Sasan vor einem Scherbenhaufen, am Nullpunkt — "lernen […] zu vergessen" ist sein einziger Ausweg. Der Ruch emotionaler Eiszeit spiegelt sich nicht zuletzt im bassgetränkten Beat, der "Besessen" zugrunde liegt. Eine kraftlos-träumerische, Spieluhr-artige Klangfolge am Anfang der Partitur schwingt sich binnen Sekunden zu einer gewitterschweren Afro-Trap-Produktion auf. Zwischen fiebrigen Streicher-Sounds und sirenenhaften Vocal-Samples ergibt sich eine dramatische Atmosphäre, die Sasan mit melodische-kraftvollem Bariton- Sprechgesang komplettiert.

Wenige Wochen nach Veröffentlichung des plastischen Selbstporträts "Keine Luft" und der Hood-Story "Nur in meinem Block" präsentiert Sasan seinem Publikum mit "Besessen" eine weitere und bisher ungekannte Facette seiner künstlerischen Vision. Unten gibt es das Musikvideo zu sehen.