Joy Division
Joy Division - die düsteren Engel des Postpunk
Sie zogen mehr als nur eine Generation tief in ihren Bann: Die Manchester-Band JOY DIVISION, deren Sänger Ian Curtis zur Ikone der dunklen Seite des Pop wurde!
Rückschau: Nachdem Bernard Sumner und Peter „Hooky“ Hook 1976 ihr erstes Sex-Pistols Konzert in der Free Trade Hall in Manchester besuchen, beschließen sie eine...
Joy Division - die düsteren Engel des Postpunk
Sie zogen mehr als nur eine Generation tief in ihren Bann: Die Manchester-Band JOY DIVISION, deren Sänger Ian Curtis zur Ikone der dunklen Seite des Pop wurde!
Rückschau: Nachdem Bernard Sumner und Peter „Hooky“ Hook 1976 ihr erstes Sex-Pistols Konzert in der Free Trade Hall in Manchester besuchen, beschließen sie eine eigene Band (Stiff Kittens) zu gründen. Mit Ian Curtis, der angeblich wegen der „HATE“-Aufschrift auf dem Rücken seiner Jacke rekrutiert wurde, findet sich bald ein Sänger, und mit Stephen Morris ist das Line-Up perfekt: Unter dem Namen Warsaw (angelehnt an David Bowies Song „Warszawa“) entstehen erste Aufnahmen, dann nennt sich die Band im Dezember 1977 zum Entsetzen der Öffentlichkeit provokativ in JOY DIVISION um. Den Namen entlehnen sie dem Roman „A House Of Dolls“ von Ka-Tzetnik 135633, einem Auschwitz-Überlebenden mit bürgerlichem Namen Yehiel Feiner, der in dem Roman die Leiden der so genannten „Freudendivisionen“ beschrieb – weibliche KZ-Häftlinge, die als Lagerprostituierte abkommandiert wurden.
Ähnlich bedrohlich gestaltet sich der Sound JOY DIVISIONs: Spärliche Gitarrensätze, monotone Bass- und Schlagzeuglinien und dazu Curtis’ abgründige Vocals und Lyrics waren in den späten Siebzigern spektakulär ungewöhnlich. Verantwortlich für den Gesamtsound zeichnete Produzent Martin Hannet, der alle drei Studio-Alben produzierte und zusammen mit den strikt schwarzweiß gehaltenen Bandfotos von Anton Corbijn das bedrückende Image einer Generation ohne Zukunft und Gegenwart kreierte.
Der Ruf JOY DIVISIONs verbreitete sich schnell in England und auf dem Kontinent, aber die Band sollte nur drei Jahre Zeit haben, zu einer der wichtigsten Acts des Postpunk zu werden. Am Tag vor dem Abflug zur ersten US-Tour, am 18. Mai 1980, nimmt Sänger Ian Curtis sich das Leben. Die immer unberechenbarer auftretenden epileptischen Anfälle, dramatische Probleme in der Beziehung zu seiner Frau Deborah und vermutlich eine schwere Identitätskrise stürzen Ian Curtis in die Ausweglosigkeit. Erfolg, Tragik und Ironie des Schicksals manifestieren sich an der einzigen Hit-Single JOY DIVISIONs, Love Will Tear Us Apart, die explizit das gespannte Verhältnis Ians zu Deborah thematisiert und sich erst nach dem Tod Ian Curtis’ auf Platz 13 der UK-Charts spielt. In der Folge ziehen auch Closer (#6), Unknown Pleasures (#71) und Still (#5) in die Album-Charts.