Ataypapi

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Vor azurblauem Hintergrund steht eine altehrwürdige Teekanne. Zusammengeflickt aus dutzenden Porzellanscherben und bedruckt mit unterschiedlichsten farbenfrohen Symbolbildern strahlt sie eine unwirkliche Schönheit aus, wirkt trotz all ihrer Risse strapazierfähig und edel. Die Teekanne ist ein Sinnbild, eine Metapher — für den Wunsch nach einem ausgeglichenen Leben inmitten verschiedener Welten und das bestmögliche Gleichgewicht zwischen hartem Hustle und innerer Ruhe. Sie...

Vor azurblauem Hintergrund steht eine altehrwürdige Teekanne. Zusammengeflickt aus dutzenden Porzellanscherben und bedruckt mit unterschiedlichsten farbenfrohen Symbolbildern strahlt sie eine unwirkliche Schönheit aus, wirkt trotz all ihrer Risse strapazierfähig und edel. Die Teekanne ist ein Sinnbild, eine Metapher — für den Wunsch nach einem ausgeglichenen Leben inmitten verschiedener Welten und das bestmögliche Gleichgewicht zwischen hartem Hustle und innerer Ruhe. Sie ziert das Cover von Ataypapis Debütalbum »TIME4ATAY«, einem Projekt, das sich wie die Teekanne selbst aus etlichen ungleichen Fragmenten zu einem großen Ganzen zusammensetzt. Nach Jahrzehnten im Reisefieber, hunderten Stunden im Training on the Job, diversen Neustarts, unzähligen Single-Releases und tausenden Kannen marokkanischem Minztee kann Ataypapi auf ein Werk blicken, das so vielschichtig wie sein Skillset und doch in sich geschlossen erscheint. »TIME4ATAY« ist Autobiografie, Status Quo und Charakter-Eigenanalyse, ist Jetset-Ratgeber, Lifestyle-Erzählung und vorläufiges Best-of.

Gleichzeitig spiegelt »TIME4ATAY« das wohl ereignisreichste Jahr in Ataypapis bisheriger Künstlerkarriere, bündelt elf seiner seit März bei Warner Music Germany erschienenen Singles. Zusätzlich enthält die LP mit »WEISSE SHOX«, »BEAMER BLAU«, »NEVER FORGET« mit Faroon und »SPORTSITZ« mit Anfa Rose vier bislang unveröffentlichte Stücke. Mit »BLESSED (INTRO)« begann im Frühling 2023 eine Reise, die kurz vor Jahresende ihr Ziel erreicht und an etlichen Orten, Sound-Einflüssen, Gefühlslagen und Referenzpunkten vorbeiführt. »TIME4ATAY« spielt zwischen Frankfurt am Main und Casablanca, zwischen Plattenbau und Prada-Boutique, zwischen sommerlichen Sonnenuntergängen und trüben Herbstnächten. Das Album vereint deutsche, arabische, spanische, italienische, französische und türkische Spracheinflüsse spielerisch, verquirlt Dancehall-Passagen mit Afro-, Trap-, Reggaeton-, Salsa- und Chipmunk-Soul-Anleihen. Ataypapi hat ein maximal international klingendes Soundbild ausgelotet, das wie angegossen zu seinem Charakter passt: Zielbewusst-temporeich und doch in sich ruhend, maximal futuristisch und dennoch gespickt mit Reminiszenz.

»WHINE & KOTCH«, ein Feature mit Ataypapis Day One Pronto, greift im progressiven Stil einen Dancehall-Klassiker von Charly Black & J Capri auf — »STARBUCKS« mit Ramo und Rap-Legende AZAD ist im direkten Gegensatz dazu ein scheppernder Trap-Banger. Zwischen »MAL HIER MAL DA«, »LO SIENTO« und »IN LOVE« eröffnet sich ein maximal diverses Klangfeld, in dem nachhallende Drums auf sommerlich-analoge Gitarrensounds, atmosphärische Synth-Orgeln, psychedelische Flötenklänge und geruhsame Klavieranschläge treffen. Kurz: »TIME4ATAY« könnte allein Sound-seitig kaum diverser sein. Im Vordergrund der Produktionen steht dennoch zu jeder Zeit Ataypapis beinahe hypnotisierende Stimmfarbe samt fesselnder Sprachmelodie. Das Düsseldorfer Multitalent mit marokkanisch-italienischen Wurzeln hat seine Delivery im Zuge des Debütalbums endgültig auf ihr Höchstlevel gebracht und seine Gesangsperformance optimiert. Seine Hook-Melodien sind unaufdringlich einprägsam, strahlen begleitet von sanfter Effektierung verträumte Klarheit aus.

Thematisch kreist »TIME4ATAY« um Ataypapis erstaunlich vielseitige Lebenswelt: Party-, Punchline- und Lifestyle-Songs verschwimmen organisch mit tragischen Liebesballaden, Seelenstriptease und autobiografischen Schattierungen. Atay wirft einen Blick in den Rückspiegel und erzählt seine Aufstiegsgeschichte, ohne dabei an Bescheidenheit einzubüßen. Parallel dazu entwirft er schillernde Zukunftsvisionen, erträumt sich ein weißes Haus in Casablanca. Bildgewaltig beschreibt er — zwischen treffsicheren Schnappschüssen vom guten Leben und Hinweisen auf seinen ausgeprägten Faible für Fashionbrands — wie er die Steine auf seinem Weg mit der Zeit in ein Schmuckstück-artiges Armband verwandelt hat. In jeder seiner Erzählungen — und dieser Aspekt hält ausnahmslos alle Tracks der Platte zusammen — schwingt Atays angeborene Lässigkeit und eine durch und durch positive Lebenseinstellung mit. Nicht zuletzt dadurch ergibt sich aus fünfzehn Splitterstücken ein Gesamtbild, das einem komplexen Gemälde gleicht — oder eben einer exquisit verzierten Teekanne.

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